Die in Wien geborene Künstlerin Wie-yi T. Lauw mit indonesisch-chinesischen Wurzeln thematisiert in ihrer Soloausstellung im Kunstraum ihre eigene multikulturelle Herkunft. Ihre Arbeiten hinterfragen nicht nur allgemein den Umgang mit multiplen Kulturen und ihrem Erbe, sondern setzen sich auf poetische Weise mit der Überlagerung des Kulturellen und ihrer Bedeutung für Gesellschaft und Individuum auseinander. In der Ausstellung werden ihre neuesten Werke gezeigt, die mit verschiedenen Medien wie Textil, Glas und Fotografie spielen. Ein großformatiges Teppich-Triptychon, welches basierend auf einer ihrer digitalen Collagen handgewebt wurde, bildet das Highlight der Ausstellung im Kunstraum.
*** Aktuelles ***
Aktuell gilt in unserem Kunstraum die 2G+ Regel (Für den Ausstellungsbesuch ist ein Impfnachweis oder ein Genesenennachweis und zusätzlich ein Test (Antigen- oder PCR-Test) erforderlich!) bzw. die 2G-Regel (für Geimpfte mit einer Booster-Impfung ab dem 15. Tag nach dem Booster).
Wir bitten Sie, während Ihres Besuchs eine FFP2-Maske zu tragen und die Abstandsregeln einzuhalten. Ein Großteil der Ausstellung kann aber auch von außen durch die großen Schaufenster betrachtet werden.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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Über die Ausstellung
Während der Pandemie setzte sich die Künstlerin kritisch mit der zunehmenden Digitalisierung des kulturellen Lebens auseinander und betrachtete die digitalen ‚Windows‘ des Internets als Fenster zur Welt. Inspiriert durch ihre Reisen durch das Internet entstanden digitale Collagen aus Screenshots – Überlagerungen von Mangas, kunsthistorischen Ikonen und ostasiatischen Motiven: Ein Design aus kulturellen Patterns, welches sie weiter verfremdet hat. Lauw betrachtet die Prozesse des ständigen Wandels der Dinge. Somit bildet die Dekonstruktion kultureller Codes das zentrale Thema in ihren Arbeiten.
Ihre digitalen Collagen ließ sie schließlich im Sommer 2021 per Hand zu Teppichen knüpfen und kehrte damit aus der digitalen Welt zurück zum Analogen. Den Prozess des Knüpfens versteht Lauw als Codierung, vergleichbar mit dem Raster eines Computersystems. Das Teppich-Triptychon FLEETING UNIVERSE (2021) entstand unter Verwendung rein biologischer Materialien. Lauw entwickelte bereits früh eine Faszination für klassische Teppiche und deren Mikrokosmos von idealisierten Gärten, von denen sie seit ihrer Kindheit umgeben war.
So waren es auch chinesische und indonesische Skulpturen, welche sie für ihre skulpturale Arbeit BEYOND UNDOING (2021) inspirierten. In einem aufwendigen Verfahren fertigte Lauw Abgüsse der asiatischen Figuren an, welche dann in Glas ausgegossen wurden. Die daraus resultierende Verfremdung der ursprünglichen Formen ließ Objekte aus massivem Glas entstehen und führte zu einer Aufhebung der kulturellen Codes.
Wie-yi T. Lauw (geb. 1983, Wien) lebt und arbeitet in Berlin. Nach Studienaufenthalten am London College of Fashion und der Central Academy of Fine Arts Peking schloss sie ihr Studium an der Kunsthochschule Berlin Weißensee im Jahr 2012 mit einem M.A. ab. Die (An-)Erkennung des Hybriden sowie der Entwicklung kolonialer Kulturen und Geschichte thematisiert sie in ihrer fotografischen Arbeit DUNKLE PAARUNG, die noch bis Ende März 2022 in der Schausammlung des Weltmuseums Wien präsentiert wird.
Die Ausstellung im Kunstraum des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen e.V. bietet einen Einblick in ihre umfangreiche Arbeit mit konträren Materialien, die in dieser Konstellation erstmalig präsentiert werden.
Kuratiert von Ronald Kiwitt
Ausstellungszeitraum: 06.11. 2021 – 29.01.2022, mittwochs bis samstags 13 - 18 Uhr
Ort: Kunstraum des Konfuzius-Instituts, Pirckheimerstraße 36, 90408 Nürnberg
PROGRAMM:
VERNISSAGE:
Freitag, 5. November 2021, 18 – 20 Uhr
Begrüßung: Dr. Yan Xu-Lackner, Direktorin des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen
Einführung: Ronald Kiwitt, Kunstbereichsleitung des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen
Die Künstlerin ist anwesend.
FRIDAY ART NIGHT:
Kuratorenführungen durch die Ausstellung mit Ronald Kiwitt:
Freitag, 19. November 2021 um 18 Uhr
KÜNSTLERGESPRÄCH:
Dienstag, 7. Dezember 2021 um 19 Uhr, online über Zoom
Anmeldung: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_onVs9KQkSRGdKDzEseA0MQ
ONLINE-KUNSTBUCHPRÄSENTATION „NOT YOUR STORY“:
in Kooperation mit www.backbonebooks.net
Freitag, 14. Januar 2022 um 19 Uhr, online über Zoom
In englischer Sprache.
Anmeldung: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_K1H_HHTBQVaIF2HwsKxjDQ
FINISSAGE:
Freitag, 28. Januar 2022 um 18 Uhr