Chinesisches Filmfestival

Seit 2010 veranstaltet das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen alle zwei Jahre ein chinesisches Filmfestival, das einen ungewöhnlichen Einblick in die Arbeiten von bekannten und aufstrebenden chinesischen Filmemachern und damit in die unmittelbare Gegenwart Chinas gibt, abseits der gängigen Klischees. Die Dokumentar- und Spielfilme spiegeln damit die unmittelbare Gegenwart Chinas wider. Sie sind zum Teil in deutscher Erstaufführung zu sehen.

7. Chinesisches Filmfestival: Land – Leben

21. - 27.04.2023

Das Filmfestival 2023 befasste sich unter dem Titel „Land – Leben“ mit dem Alltag abseits der schillernden chinesischen Metropolen. Die rapide Verstädterung Chinas begann erst in den 1980er Jahren, weshalb die chinesische Kultur noch immer stark agrarisch geprägt ist – und zwar nicht nur auf dem Land, sondern auch im urbanen Raum. Chinas Megastädte erfahren immense Aufmerksamkeit, wohingegen das ländliche China ein mediales Schattendasein fristet. Das Filmfestival blickte auf diese für den westlichen Betrachter eher weniger bekannte Seite Chinas. Alle Filme wurden in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt. Das nunmehr siebte Filmfestival des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen fand zum zweiten Mal online statt (www.chinesisches-filmfestival.de)

Die Eröffnungsfeier des Festivals fand am 21. April 2023 im Cinecittà Nürnberg statt. Gezeigt wurde der bildgewaltige Auftaktfilm "Balloon" (气球) des tibetischen Regisseurs Pema Tseden, der auf eindrucksvolle Weise die harte Lebensrealität der Menschen, vor allem der Frauen, im ländlichen Raum Chinas thematisierte. Im anschließenden Filmgespräch gab Prof. Dr. Björn Alpermann (Professor für Contemporary Chinese Studies an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg) tiefere Einblicke in die Hintergründe des Films und sprach über Veränderungsprozesse in tibetisch besiedelten ländlichen Gebieten Chinas. Im Rahmen des Festivals gab es zudem ein Gespräch zwischen Filmexpertin Luisa Prudentino (Dozentin für die Geschichte des chinesischen Kinos an der Universität Artois) und Festivalkurator Prof. Dr. Wang Xiaolu (Kolumnist, Kurator und Autor von drei Monografien über Filmstudien).


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FILME:

Game Theory | 博弈, Dokumentarfilm 2010, Regie: Wang Qingren

24th Street | 二十四号大街, Dokumentarfilm 2019, Regie: Pan Zhiqi

We were SMART | 杀马特我爱你, Dokumentarfilm 2019, Regie: Li Yifan

Singing in the Wilderness | 旷野歌声, Dokumentarfilm 2021, Regie: Chen Dongnan

Father | 爷爷和父亲, Dokumentarfilm 2020, Regie: Deng Wei

My Grandpa Liu Wencai | 我的爷爷刘文彩, Dokumentarfilm 2022, Regie: SWYC-Team

Mr. Tree | Hello!树先生, Drama 2011, Regie: Han Jie

The widowed Witch | 北方一片苍茫, Drama 2017, Regie: Cai Chengjie

Slow Singing | 歌声缘何慢半拍, Drama 2020, Regie: Dong Xingyi

Red Flowers and Green Leaves | 红花绿叶, Drama 2019, Regie: Liu Miaomiao

Balloon | 气球, Drama 2019, Regie: Pema Tseden

6. Chinesisches Filmfestival: Unruhestand? – Altern in China

18. - 24.03.2021

Das 6. Chinesische Filmfestival „Unruhestand? – Altern in China“ im Jahr 2021 befasste sich mit einem Thema, das uns alle betrifft, aber oft verdrängt oder ausgeblendet wird, denn wer möchte schon gerne mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert werden? Doch das Thema Altwerden wird besonders in China immer brisanter: Zum einen steht das Land aufgrund der Folgen der Ein-Kind-Politik inzwischen vor dem Problem der Überalterung, zum anderen ist gerade zwischen dem ländlichen Raum und den urbanen Gebieten eine extreme Kluft von Armut und Reichtum zu beobachten. Die Dokumentar- und Spielfilme ließen die Zuschauer an den Herausforderungen der Senioren im ländlichen China teilnehmen, gaben uns Einblicke in das Leben älterer Menschen in den Millionenstädten und führten uns Generationenkonflikte vor Augen. Sie zeigten in vielen Facetten das traurige, schwierige, aber auch das versöhnliche Gesicht des Alterns in China. Alle Filme wurden in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt.

Das nunmehr sechste Filmfestival fand zum ersten Mal online statt (www.chinesisches-filmfestival.de), in Kooperation mit den Lamm-Lichtpielen Erlangen und dem Casablanca Filmkunsttheater Nürnberg und mit freundlicher Unterstützung der Kulturförderung der Stadt Erlangen, Siemens, Das Lamm muss laufen ! e.V. und dem curt Magazin. 

Zum Auftakt des Festivals kamen in einer Online-Podiumsdiskussion drei Experten zusammen: Prof. Dr. Björn Alpermann (Lehrstuhl für Contemporary Chinese Studies, Universität Würzburg), Prof. Dr. Jörn Glasenapp (Lehrstuhl für Literatur und Medien der Universität Bamberg) und Prof. Dr. Frieder R. Lang (Lehrstuhl für Psychogerontologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) gaben Einblicke in die gerontologischen Entwicklungen in China und Deutschland und diskutierten, wie sich die Filmwelt mit dem Thema Altern auseinandersetzt. Zwei weitere Gespräche rundeten das Rahmenprogramm des Festivals ab. Dr. Wang Xiaolu, Experte für chinesische Indie-Filme, sprach mit uns über die Herausforderungen in der Indie-Film-Szene in China. Im Anschluss an den Dokumentarfilm "Mountain of Nothingness" war das Regisseur-Team des Films – Prof. Dr. Wang Lixin 王立新 (Regisseurin des Films und Professorin an der Meishi Film Academy der Chongqing University), Wang Jing 王静 (School of Foreign Languages der Shandong University) und Gao Zhibin 高 志彬 (Faculty of Journalism and Communication at Sichuan International Studies University) – in einer Online-Gesprächsrunde zu Gast. 


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FILME:

A Grandson from America | 孙子从美国来, Komödie 2012, Regie: Qu Jiangtao

Crossing the Border - Zhao Guan | 过昭关, Drama 2018, Regie: Huo Meng

Shattered | 老唐头, Dokumentarfilm 2011, Regie: Xu Tong

Fly with the Crane | 告诉他们,我乘白鹤去了, Drama 2012, Regie: Li Ruijun

Last Laugh | 喜丧, Drama 2015, Regie: Tao Zhang

Tao Jie – A Simple Life | 桃姐, Drama 2011, Regie: Ann Hui

My Mother's Rhapsody | 萱堂闲话录, Dokumentarfilm 2011, Regie: Qiu Jiongjiong

Mountain of Nothingness | 野池山纪, Dokumentarfilm 2017, Regie: Wang Lixin

The Family in the Sinkhole | 天坑人家, Dokumentarfilm 2018, Regie: Yao Zubiao

Hearing of the Hearts | 声·心, Kurzfilm 2016, Regie: Fiona Huang

City Dream | 城市梦, Dokumentarfilm 2019, Regie: Chen Weijun

Mr. Jia and his Friends | 老年男女, Dokumentarfilm 2009, Regie: Zi Han

Old Beast | 老兽, Drama 2017, Regie: Zhou Ziyang

5. Chinesisches Filmfestival 2018: China Outdoor

28.11. - 02.12.2018

Lange wurde Natur in China mit einem von der Entwicklung abgeschnittenen „Hinterland“ assoziiert oder man fand sie verklärt als Topos in klassischen Gedichten der Song- und Tang-Zeit. Die junge Entwicklung des Interesses der chinesischen Bevölkerung an Outdoor-Sport sowie die Umdeutung von Natur hin zum Freizeitraum geht Hand in Hand mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Sie ist ein Zeichen des wachsenden Wohlstands in China und wird auch durch die Vorbereitungen auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking gefördert. Das Festival zeigte Chinas wilde Seite mit atemberaubenden Landschaften und unkonventionellen Charakteren und gab Einblick in eine weitere Trendwende in China. Ergänzt durch Filmeinführungen, Gespräche mit anwesenden Regisseuren sowie ein zum Festival erschienenes Begleitheft wurde das Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet. Auch die Teile der chinesischen Bevölkerung kamen zu Wort, die sich solch zeit- und geldintensive Sportarten nicht leisten können, sondern ganz im Gegenteil, mit körperlicher Arbeit ihren Lebensunterhalt gerade so bestreiten.

Das Festival fand in den Lamm-Lichtspielen Erlangen, dem Casablanca Nürnberg und der Boulderhalle E4 in Nürnberg statt. Es wurde von der Kulturförderung der Stadt Erlangen, Das Lamm muss laufen! e.V., Casa e.V., Curt Magazin und GUAMPA Energy gefördert. Das Mobile Kino ermöglichte das Screening in der Boulderhalle E4. Zwei Regisseure reisten extra aus China an: Ein Gast war Tony Cheung, Macher des China Climbing Documentary Projects. Das Projekt ist großteils selbstfinanziert und lebt von dem ehrenamtlichen Einsatz von Kletterern aus Hong Kong, Festland-China und Kanada. Ebenfalls zu Gast beim Festival war der Pekinger Regisseur Hao Zhiqiang. Der Eröffnungsfilm des Festivals, seine mehrfach preisgekrönte Dokumentation „Bazaar Jumpers“, zeigt zwei uigurische Brüder, Aydar und Xerali, die trotz des Widerstands ihrer besorgten Mutter in jeder freien Minute ihrer Leidenschaft nachgehen. Sie trainieren und sammeln Geld, um an einem großen Parkour-Wettbewerb in Peking teilzunehmen.

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FILME:

Himalaya: Ladder to Paradise, Dokumentarfilm 2015, Regie: Xiao Han, Liang Junjian

The Sacred Arrow, Spielfilm, Regie: Pema Tseden

Dragon Boat, Dokumentarfilm 2010, Regie: Cao Dan

Seven Kilometers, Dokumentarfilm 2017, Regie: Borjigin Rashidorj

1350 Km, Dokumentarfilm 2011, Regie: Cheng He

Jade Hunters Of China, Dokumentarfilm 2016, Produzenten: Natural History New Zealand & Xinjiang TV

10 China Snow Movie, Dokumentarfilm 2017, Regie: PM:Studio, Mellowparks.cn

From Dumplings to Rock (China Climbing Documentary Project), Dokumentarfilm 2018, Regie: Tony Cheung

The Black Hole (China Climbing Documentary Project), Dokumentarfilm 2018, Regie: Tony Cheung

Searching for Chistmas Tree, Dokumentarfilm 2017, Regie: Lie Feng 

The Long Journey to The Chinese West, Dokumentarfilm 2015, Regie: Ryder Stroud (Itinerant Climbers Collective)

Taishans Jochträger, Dokumentarfilm 2017, Regie: Wang Hongzhen von Geng Shandong

Seventy-Seven Days, Spielfilm 2017, Regie: Zhao Hantang 

Bazaar Jumpers, Dokumentarfilm 2013, Regie: Hao Zhiqiang 

Shenzhen Kunlun Red Star, Dokumentarfilm 2017, Produzent: Shenzhen Kunlun Red Star 

China to Siberia: Crossing the Loneliest Lake, Dokumentarfilm 2017, Regie: Xu Jiangjun, alias Ivan Xu  

Fixie-Fahrer In Beijing, Dokumentarfilm 2017, Regie: Sun Yu 

China: A Skier’s Journey, Dokumentarfilm 2016, Regie: Jordan Manley 

Odysseus Reise, Dokumentarfilm 2013, Regie Zhang Miao 

South End of The World, Dokumentarfilm 2015, Regie: Zhang Minming, Liu Yong

Super-Tramps, Dokumentarfilm 2016, Regie: Mu Cun 

4. Chinesisches Filmfestival 2016: Chinas Ränder

16. - 20.11.2016

„Chinas Ränder“ war den sogenannten nationalen Minderheiten Chinas gewidmet, ihren Besonderheiten und ihren Identitätsfindungen. Dabei wurden sowohl Filme von Angehörigen dieser ethnischen Gruppen als auch von Regisseurinnen und Regisseuren der Mehrheitsbevölkerung der Han-Chinesen gezeigt – so entstand aus dem Wechselspiel von Blicken von innen und von außen ein differenziertes Bild der komplizierten und vielschichtigen Befindlichkeiten von Minoritäten im chinesischen Staat. Musik und religiöse Traditionen, die Gegensätze des ländlichen und städtischen Lebens, die Gratwanderung in der Grauzone zwischen Anerkennung alter Bräuche und dem Druck der Modernisierung, aber auch der Kampf um das schiere Überleben in den ökonomischen Zwängen der Gegenwart spielen eine entscheidende Rolle in den Filmen. Im Rahmen des Festivals fand am 18. November 2016 ein Round-Table-Gespräch mit Experten aus Sinologie, Tibetologie, Medienwissenschaft, dem Co-Kurator des Festivals und der Regisseurin Wu Na im Wassersaal der Orangerie in Erlangen statt. Der Moderator der Diskussion war Christoph Müller-Hofstede von der Bundeszentrale für politische Bildung. Zudem hielt die chinesische Kultur- und Filmexpertin Dr. Lu Xiaoning einen Vortrag zum Thema "The Political Calculus of Ethnicity: the National Minority Film in the Early PRC" und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer bot mit seinem Vortrag zum Thema "Modernisierung und kulturelle Identität in China" dem filminteressierten Publikum wertvolles Hintergrundwissen zu den ethnischen Minoritäten Chinas.

Als Gäste waren der bekannte Regisseur Pema Tseden sowie die Nachwuchsregisseurin Wu Na eingeladen. Das Filmfestival fand 2016 erstmals in zwei Städten statt, in Erlangen in den Manhattan-Kinos und in Nürnberg im Casablanca Filmkunsttheater. Es wurde unterstützt durch die Bundeszentrale für politische Bildung, den Verein Das Lamm muss laufen! e.V. sowie die Kulturförderung der Stadt Erlangen.


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FILME:

Tharlo, Drama 2015, Regie: Pema Tseden

Mirror of Emptiness, Dokumentarfilm 2011, Regie: Ma Li

River Road, Drama 2015, Regie: Li Ruijun

Under the Split Light, Dokumentarfilm 2011, Regie: Deng Baochao

South of the Clouds, Dokumentarfilm 2012, Regie: Wang Erzhuo

E Cha, Dokumentarfilm 2012, Regie: Xie Rong

The Trail from Xinjiang, Dokumentarfilm 2013, Regie:  Chen Dongnan

Song and Moon, Drama 2011, Regie: Wu Na

A Simple Goodbye, Drama 2015, Regie: Degena, Yun

A Village with Two, Dokumentarfilm 2011, Regie: Zha Xiaoyuan

Apuda, Dokumentarfilm 2010, Regie: He Yuan

3. Chinesisches Filmfestival 2014: Hälfte des Himmels? – Frauen in China

29.10. - 02.11.2014

Es ging um das The­ma Frauen in China, deren Stellung gerne mit dem Ausdruck „Frauen tragen die Hälfte des Himmels“ beschrieben wird. Die chinesische Filmindustrie hat sich in den letzten Jahren rapide differenziert: Der Anteil weiblicher Regisseure ist beträchtlich gewachsen, und auch die Genres sind von weitaus größerer Vielfalt gekennzeichnet. Die Szene der Autorenfilme hat sich trotz zahlreicher bürokratischer und politischer Behinderungen mittlerweile fest etablieren können. Für das Festival wurde die Darstellung von Frauenbildern im gegenwärtigen China ge­wählt. Die Lage der Frau ist durchweg Thema dieser Filme; hinzu kommt der Umstand, dass zahlreiche Regisseurinnen mit ihren Filmen vertreten sind. Sehr unterschiedliche Frauenschicksale kommen zur Sprache. Filme von und über Frauen können neue Zugänge zu den komplexen Realitäten der chinesischen Gesell­schaft vermitteln.

Begleitend fand am 31.10.2014 ein Round-Table-Gespräch statt, bei welchem spannende, aber auch kritische Themen erörtert wurden, die eine lebendige und interessante Diskussion entstehen ließen. Christoph Müller-Hofstede, Projektleiter in der Bundeszentrale für politische Bildung, moderierte in der gut gefüllten Orangerie in Erlangen das Gespräch, bei dem chinesische Regisseurinnen und Chinaexperten aus Deutschland zusammenkamen, um Einblicke in die aktuelle Filmlandschaft Chinas und die Lage der Frauen in China zu geben. Zu den hochkarätigen Gästen gehörten eine der führenden Frauenrechtlerinnen der VR China Prof. Li Xiaojiang, Filmemacherin Ji Dan, Dozentin für Ostasienwissenschaften an der Universität Wien Dr. Astrid Lipinsky und Schriftsteller sowie Dokumentarfilmer Zhou Qing. Das Filmfestival wurde in Erlangen in Kooperation mit den Manhattan-Kinos und dem Verein Das Lamm muss laufen! e.V. gezeigt.


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FILME:

Spiral Staircase of Harbin, Dokumentarfilm 2009, Regie: Ji Dan,

When the Bough Breaks, Dokumentarfilm 2012, Regie: Ji Dan,

Dam Street, Dokumentarfilm 2009, Regie: Li Yu,

Teeth of Love, Spielfilm 2006, Regie: Zhuang Yuxin,

The Next Life, Dokumentarfilm 2011, Regie: Fan Jian,

Double Xposure, Spielfilm 2012, Regie: Li Yu,

Summer Palace, Spielfilm 2006, Regie: Lou Ye,

Huamulin, Boy Xiaoqiang, Dokumentarfilm 2013, Regie: Li Xinmin,

Self-Portrait with Three Women, Dokumentarfilm 2010, Regie: Zhang Mengqi

2. Chinesisches Filmfestival 2012: Wandel – Konflikt – Hoffnung

15. - 18.11.2012

Im Zentrum standen die drei Begriffe "Wandel, Konflikt und Hoffnung". In der sich mit rasanter Geschwindigkeit verändernden chinesischen Gesellschaft müssen sich die Menschen mit zum Teil atemberaubender Geschwindigkeit anpassen. In dieser schwierigen Situation treten unvermeidbar Konflikte zwischen dem Einzelnen und seinen Mitmenschen sowie zwischen sozialen Gruppen und staatlichen Institutionen zu Tage. Wie und ob der Einzelne trotz der sozialen Spannungen und Kontroversen über die Zukunft die Hoffnung weiterhin aufrechterhält, ist ein zentrales Anliegen der Filme.

Das Filmfestival wurde in Erlangen in Kooperation mit den Manhattan-Kinos und dem Verein Das Lamm muss laufen! e.V. gezeigt. Zu Gast war Regisseur Wang Yan. Geboren 1984 in Xianyang, Provinz Shaanxi, studierte er Jura, bevor er zum Film kam. Er lebt und arbeitet in Xi'an als Filmemacher, Filmkritiker und Redakteur. Er drehte mehrere Kurz- und Dokumentarfilme wie „Dishang Kongjian“ (englischer Titel: "Transition Space"), „Zhongguo Men“ (englischer Titel: "China Gate"), „Jijing zhi Sheng“ (Der Laut der Stille) und „Biyesheng“ (Der Absolvent), er ist Herausgeber des Handbuchs „Qingnian Dianying Shouce“ (Junge Filmemacher) und gründete das Filmstudio Shouge. Seine Filme „Transition Space“ und „China Gate“ für Fragen und Gespräche anwesend. Eröffnet wurde das Festival durch den ehemaligen Dezernenten für Bildung, Kultur und Jugend der Stadt Erlangen, Dr. Dieter Rossmeissl, gefolgt von einem Vortrag von Prof. Dr. Stefan Kramer.


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FILME:

24 City, Spielfilm 2008, Regie: Jia Zhangke

Bumming in Bejing, Dokumentation 1990, Regie: Wu Wenguang

Spring Fever, Spielfilm 2009, Regie: Lou Ye

The Unfinished History of Life, Dokumentation 2011, Regie: Cong Feng

Transition Space, Dokumentation 2007, Regie: Wang Yang

Platform, Spielfilm 2000, Regie: Jia Zhangke

Fortune Teller, Dokumentation 2010, Regie: Xu Tong

China Gate, Dokumentation 2011, Regie: Wang Yang

Tuyas Hochzeit, Spielfilm 2005, Regie: Wang Quan'an

1. Chinesisches Filmfestival 2010: Chinesische Lebenswelten

15. - 18.04.2010

Mit einer Auswahl von neun Filmen gewährte das erste Festival offene und facettenreiche Einblicke in den modernen chinesischen Lebensalltag und die gesellschaftlichen Realitäten. Alle gezeigten Werke sind dem seit Ende der 1980er auch in China aufgekommenen Genre des Autorenfilms zuzurechnen. Gerade Filme dieses Genres waren es, welche in China noch bis ins Jahr 2003 einer Vielzahl an Widrigkeiten gegenüberstanden - bis hin zum Verbot. Die Filme setzen sich mit aktuellen Themen des modernen Chinas auseinander, wie beispielsweise dem gesellschaftlichen Gefälle, der Instabilität und Ausweglosigkeit auf der Suche nach persönlichem Glück und dem Hinterfragen der chinesischen Lebenswelten, die sich in unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen als Spiel- und Dokumentarfilm artikulieren.

Das Filmfestival wurde in Erlangen in Kooperation mit den Manhattan-Kinos und dem Verein Das Lamm muss laufen! e.V. gezeigt. Eröffnet wurde das Festival durch den ehemaligen Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis, gefolgt von einem Vortrag des Inhabers des Lehrstuhls für Sinologie der FAU, Prof. Dr. Michael Lackner und einem Filmgespräch mit Moderation von Prof. Dr. Kay Kirchmann. Zu Gast war der Regisseur Huang Wenhai. Geboren 1971 in der Provinz Hunan, absolvierte sein Filmstudium 1996. Seither arbeitet er als unabhängiger Filmregisseur. Von seinen Filmen wurden 2010 „Wir“ (Originaltitel: "Women"), „Die Kinder aus dem Militärlager“ (Originaltitel: „Junxunying Jishi“) und „Traumwanderung“ (Originaltitel: „Mengyou“) gezeigt.

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FILME:

Wir, Dokumentarfilm 2008, Regie: Huang Wenhai

Nanjing Straße, Dokumentarfilm 2007, Regie: Zhao Dayong

Der gute Mensch der drei Schluchten, Spielfilm 2006, Regie: Jia Zhangke

1428, Dokumentarfilm 2009, Regie: Du Haibin

Erhebung aus dem Staub, Spielfilm 2007, Regie: Gan Xiao'er

Die Kinder aus dem Militärlager, Dokumentarfilm 2003, Regie: Huang Wenhai

Traumwanderung, Dokumentarfilm 2005, Regie: Huang Wenhai

Taxifahrer, Dokumentarfilm 2008, Regie: Fan Jian

Welt, Spielfilm 2005, Regie: Jia Zhangke

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