17.04.2019 10:00 - 11:00

Künstlerausschreibung der Stadt Chengdu: Grüne Kunst in Chinas Millionenmetropole

Die Stadt Chengdu, Hauptstadt der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas, ist mit ihren 14 Millionen Einwohnern eine von Chinas aufstrebenden Boom-Städten. 2015 wurde eine direkte Güterzugverbindung zwischen Chengdu und Nürnberg als einen der Endpunkte der Neuen Seidenstraße eingerichtet; seit 2017 gibt es eine Wirtschaftskooperation zwischen den Städten Nürnberg und Chengdu. Da Chengdu schon aufgrund des subtropischen Klimas eine sehr grüne Stadt ist, setzte sich die Stadtregierung 2016 das Ziel, noch grüner und ökologischer zu werden und durch das Tianfu Greenway-Projekt die Lebensqualität für die Einwohner weiter zu fördern. Der innerstädtische Grüngürtel hat inzwischen eine Länge von 26 km, geplant ist ein Netzwerk grüner Wege mit einer Gesamtlänge von über 5.000 km im urbanen Gebiet. Das Dujiangyan-Bewässerungssystem, eines der ältesten Irrigationssysteme Chinas, wird Teil des Plans sein. Der Grünstreifen soll sich auch als Schauplatz für Kunst und Kultur positiv auf Chengdus Lebensqualität auswirken. Mit Kunstwerken aus den Partnerstädten Chengdus aus aller Welt möchte die Stadt den Grüngürtel zusätzlich beleben.

Im Rahmen einer Künstlerausschreibung (Chengdu International Sister Cities Sculptures Creation and Exhibition Site Visit Program) wurde das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen aufgrund der Wirtschaftskooperation zwischen den beiden Städten gebeten, eine/n Künstler/in aus der Metropolregion auszuwählen, welche/r vom 22. bis 27. April 2019 nach Chengdu eingeladen wird, um dort vor Ort Ideen für eine Skulptur für den Tianfu Greenway zu entwickeln. In der Jury saß unter anderem ein Vertreter des Nürnberger Wirtschaftsreferats. Ausgewählt wurde der Nürnberger Künstler Sebastian Tröger, der nun zur Inspiration nach Chengdu fliegen wird. Nach seiner Rückkehr kann er bis Ende August seinen konkreten Entwurf für eine Skulptur einreichen. Aus allen Entwürfen der Partnerstädte wird die Stadtregierung Chengdus dann Kunstwerke auswählen, die vor Ort realisiert werden.

Am 17. April war Sebastian Tröger für ein Vorbereitungstreffen zu Gast im Konfuzius-Institut. Die Programmleiterin des Instituts Katharina Steiger gab ihm eine kleine Einführung in die chinesische Kultur und Sprache und stattete ihn mit wissenswerten Informationen zur Stadt Chengdu und vor allem vielen reiserelevanten Tipps aus. 

Sebastian Tröger ist Maler und Sounddesigner. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg sowie an der HfG Karlsruhe und der AdBK Karlsruhe. Seit 2014 ist er als Lehrbeauftragter für Medienkunst Sound an der AdBK Nürnberg tätig. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Atelierstipendium des Freistaates Bayern (2015–2018), dem Kunstpreis Bamberg (2017), dem Kulturpreis der Stadt Nürnberg (2016) und dem Akademiepreis der AdBK Nürnberg (2014). Seine Werke wurden bereits in zahlreichen Museen und Galerien ausgestellt, u.a. im Ludwig Museum Budapest, Museum Kunstpalast Düsseldorf, ZKM Karlsruhe, Bethanien Berlin, das weisse haus Wien, u.v.m. In seinem Bewerbungsportfolio für Chengdu stellte er verschiedene Projekte vor, die Musik und Kunst verbinden, u.a. Soundperformances, Soundinstallation und interaktive Soundobjekte.

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