13.02.2009 ganztägig

Chinesisch an Schulen

Am 13. Februar 2009 fand an unserem Institut eine Informationsveranstaltung für Schulleiter und Lehrer der nordbayrischen Gymnasien und Realschulen statt. Zunächst informierte Herr Dr. Andreas Guder in seinem Eingangvortrag „Chinesisch als erste, zweite oder dritte Fremdsprache“ umfassend über Chinesisch als Schulfach und seinen Status in Deutschland und warf dabei auch einen interessanten Blick auf die Situation in anderen westlichen Ländern. Er zeigte den Zuhörern äußerst anschaulich die Besonderheiten der den meisten doch exotisch anmutenden Sprache auf und erklärte dabei, was in der Didaktik einer „distanten“ Fremdsprache besondere Beachtung finden sollte.

Im Anschluss an den Vortrag stellten sich Frau Dr. Renxia und Chen Herr Guoqiang Li, beide von der Bildungsabteilungsabteilung der chinesischen Botschaft in Berlin, Frau Dr. Yan Xu-Lackner, Direktorin des Konfuzius-Instituts und Leiterin der Sprachausbildung in der Sinologie der Friedrich-Alexander-Universität, Herr Dr. Klemens Gsell, Bürgermeister der Stadt Nürnberg (Schulreferat), Herr Dr. Peter Schönlein, Alt-Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und ehemaliger Direktor des Dürer-Gymnasiums Nürnberg, Herr Dr. Andreas Guder, Vorstandsvorsitzender des Fachverbands Chinesisch e.V. und Leiter des Studienbereichs Chinesisch an der FU Berlin, Frau Dr. Barbara Guber-Dorsch, Chinesischlehrerin am St. Anna Gymnasium München und Beirätin für Schulen in Bayern im Fachverband Chinesisch e.V. , Herr Carsten Böckl, Referat Moderne Fremdsprachen des Kultusministeriums in Bayern und Frau Iris Lutz, Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen und Chinesischlehrerin am Ohm-Gymnasium in Erlangen den Fragen der Teilnehmer. 
Im offenen Forum wurden die Erfahrungen bei der Etablierung von Chinesisch als Fremdsprache und beim Schüleraustausch mit China ausgetauscht. Das Kultusministerium bietet Schulen, die mit Chinesisch beginnen wollen, ein extra Stundenkontingent an, sofern sie Chinesisch mit anderen Schulen als Sammelkurs anbieten. Dabei wurde auch über interessante gemeinsame Projekte von Gymnasien und Realschulen berichtet. Auch im Bereich der Schulpartnerschaften und chinesisch-deutschen Austausch für Lehramtsassistenten gibt es bereits rege Aktivitäten.
Chinesisch als spätbeginnende Fremdsprache und als Abiturprüfungsfach gibt es in Bayern zur Zeit jedoch nur an zwei Gymnasien (München und Marktbreit). Hier liegt Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Baden- Württemberg und Nordrhein-Westfalen weit zurück. Diese Tatsache führte direkt zu dem Problem, dass eine fundierte Lehrerausbildung im Fach Chinesisch noch in ganz Deutschland fehlt. Es wurde viel und lebhaft über die Notwendigkeit eines Studienfachs Chinesisch für das Lehramt diskutiert, das es in Deutschland noch immer nur als Zusatzqualifikation zu den Hauptfächern gibt und damit nur für wenige Studenten absolvierbar ist. Als Anfang und kleiner Schritt zur Lehrerausbildung bietet das Kultusministerium bisher eine zweijährige modulare Fortbildungsveranstaltung an, die Dozenten ohne Lehramtsexamen, die bereits Chinesisch am Gymnasium unterrichten, zur Abnahme des Chinesischen als mündliches Abiturfach qualifiziert.
Die Vertreter der Botschaft der VR China in Deutschland konnten noch mit einem besonderen Angebot aufwarten. Im Rahmen des chinesisch-europäischen Projekts „EU Window“ zur Förderung des Sprachaustauschs und des Fremdsprachenerwerbs findet vom 08.-15. April 2009 auf Einladung des chinesischen Bildungsministeriums eine Studienreise für Schulleiter und Lehrer an Primar- und Sekundarschulen statt. Das Konfuzius-Institut vergibt hierzu 15 Plätze.

Interessenten können sich per E-Mail bei tobias.englisch@konfuzius-institut.de oder telefonisch unter 09131-8529388 melden. 
Wir freuen uns, dass die Veranstaltung bei den Schulen in der Region so großen Anklang gefunden hat und unterstützen Schulprojekte zur chinesischen Sprache und Kultur sehr. Gerne stehen wir für Fragen zur Verfügung.

 

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