Am Abend des 19. November veranstalteten das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen und die chinesische Schule Nürnberg gemeinsam eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie kann man Kindern außerhalb Chinas die Nähe zur chinesischen Sprache erleichtern?“. Die Veranstaltung fand in der Aula des Konfuzius-Instituts statt und war Teil der Begleitveranstaltungen zur Ausstellung „Tusche, Drachen, Lotusblumen – Chinesische Bilderbücher für Kinder“.
Als Hauptredner wurde der Kinderbuchautor und Kurator der Ausstellung Ajia eingeladen, der eigens aus Peking angereist war. Die Veranstaltung zog über ein Dutzend chinesischsprachige Eltern und Lehrkräfte der chinesischen Schule an.
Zu Beginn der Diskussion bat Ajia die anwesenden Eltern, über ihre Schwierigkeiten beim Chinesischlernen ihrer Kinder zu berichten. Die meisten Sorgen bezogen sich auf das fehlende sprachliche Umfeld: Wie kann man die Motivation der Kinder aufrechterhalten, wenn Chinesisch nicht im Alltag präsent ist? Ajia nahm den Eltern ihre Bedenken: Kinder sollten nicht unter Druck gesetzt werden, denn übermäßiger Zwang kann zu Ablehnung führen. Entscheidend sei, dass Kinder Chinesisch in einer positiven, freudvollen Atmosphäre erleben. Nur so könne nachhaltiges Interesse entstehen.
Anschließend teilte der Kinderbuchautor seine Erfahrungen aus der Sprach- und Leseförderung. Er betonte den besonderen Wert chinesischer Originalbilderbücher im internationalen Chinesischunterricht – vor allem für den Einstieg. Solche Bücher faszinieren mit bunten Illustrationen und regen mit spannenden Geschichten die Neugier der Kinder an. Wichtig sei dabei auch die Rolle der Eltern: Sie sollten beim Vorlesen kreativ sein und die Geschichten lebendig erzählen. So könne die Musikalität und der Charme der chinesischen Sprache direkt erlebbar werden.
Die Veranstaltung bot nicht nur praktische Tipps für die chinesische Sprachförderung, sondern auch eine wertvolle Plattform für den Erfahrungsaustausch unter Eltern und Lehrkräften. Ajia machte deutlich: Der Schlüssel zum erfolgreichen Chinesischlernen im Ausland liegt nicht nur in der Methodik, sondern vor allem in Geduld, Vertrauen und aktiver Beteiligung der Eltern. Das Lernen ist kein Einzelprojekt der Kinder – es ist eine gemeinsame Aufgabe der ganzen Familie.