Am 06.07.2011 feierte das Konfuzius-Institut sein fünfjähriges Bestehen mit 150 geladenen Gästen aus Politik, Kultur, Bildung und Wirtschaft. Im Rahmen dieser Feierlichkeit wurde die Ausstellung "Das Große Lernen" des Künstlers Chen Guangwu eröffnet.
In seinen Begrüßungsworten wies der Leiter des Regionalreferats der Siemens AG, Herr Heinz Brenner, darauf hin, dass das Konfuzius-Institut einen wichtigen Beitrag dazu leistet, andere Kulturen kennen und verstehen zu lernen, wozu es im Gegensatz zur Kunst eben häufig doch Worte bedarf. Besonders froh und stolz sei er dabei über die Tatsache, dass sowohl die Gründungsfeierlichkeiten in der Siemens AG stattfanden wie auch jetzt die Jubiläumsfeier des Konfuzius-Instituts.
Der Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Herr Prof. Dr. Grüske, erklärte, dass es ihn mit Stolz erfülle, dass das Konfuzius-Institut nicht nur als eines der ersten deutschen Konfuzius-Institute überhaupt in Nürnberg und Erlangen gegründet wurde, sondern darüber hinaus auch eine äußerst erfolgreiche Kulturarbeit leiste und sich auch die Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Sinologie stets gewinnbringend für die Universität und die gesamte Region vollziehe.
Die Laudatio wurde von Prof. Dr. Peter Kupfer, Ehrenvorsitzender des Fachverbandes Chinesisch e.V., gehalten, der interessante Einblicke in die lange Geschichte des Austausches Deutschlands mit China gab und konstatierte, dass die Auseinandersetzung mit diesem Land teils kritisch, aber stets fruchtbar war. Besondere Worte des Lobes verdiene in seinen Augen besonders die Tatsache, dass das Konfuzius-Institut auch weniger unkomplizierte Themen aufgreife wie etwa in seiner Comicausstellung oder der Vortragsreihen zu Religion, Politik und Wirtschaft in China.
Im Anschluss begaben sich die Gäste in die Ausstellungsräume, in denen die Werke des Künstlers Chen Guangwu, der sich derzeit als "artist in residence" am Forschungskolleg "Fate, Freedom and Prognostication. Strategies of Coping with the Future in East Asia and Europe" an der FAU Erlangen-Nürnberg aufhält. Neben zahlreichen Gruppenausstellungen hatte er Soloausstellungen in Manchester, Shanghai, Beijing und Berlin. Seine Werke sind im Museum für Asiatische Kunst in Berlin, im Rijksmuseum Twenthe in Enschede und im Busan Museum of Modern Art in Südkorea gesammelt. Der 1967 geborene Konzept-Künstler ist Kalligraph, Bildhauer und Maler und setzt sich in ganz eigener Interpretation mit der chinesischen „Klassik“, so auch mit dem traditionellen konfuzianischen Text „Das Große Lernen“ auseinander.
In die Werke dieses international renommierten Künstlers führte Prof. Dr. Klaas Ruitenbeek, Direktor des Museums für Asiatische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin, ein. So deckten die ausgestellten Exponate drei Bereiche ab: Lesbares, an chinesische Zeichen Erinnerndes und nicht mehr Entzifferbares. So schrieb Chen Guangwu die Vier Bücher und die Fünf Klassiker, einige der herausragendsten und wichtigsten literarischen und philosophischen Werke der chinesischen Kultur, in mühevollster Arbeit ab und verarbeitete sie anschließend zu einer Skulptur.
Für die musikalische Umrahmung sorgte der Berliner Künstler Wu Wei mit außergewöhnlichen Klängen zwischen Fernost und Jazz, die raumfüllend das Interesse der Gäste entweder auf die Rednerbühne konzentrierte oder sie musikalisch Akzente setzend in die Ausstellung führte.
Das 2006 von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit der Beijing Foreign Studies University unter Beteiligung der Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen und der Siemens AG gegründete Institut feiert fünf erfolgreiche Jahre als Sprach- und Kulturvermittlerin im Sinne der Völkerverständigung und des Dialogs zwischen China und der Region. Neben der Vermittlung der chinesischen Sprache und der intensiven Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendorganisationen hat sich das Institut auch einen besonderen Namen in der regionalen Kultur gemacht.
Im Anschluss an den offiziellen Teil hatten die geladenen Gäste im Foyer der Siemens AG bei Fingerfood und Sekt noch die Gelegenheit, miteinander die schönsten Erinnerungen aus 5 Jahren Konfuzius-Institut Revue passieren und die Kunstwerke Chen Guangwus in Ruhe auf sich wirken zu lassen.