Chinesisches Filmfestival

Seit 2010 veranstaltet das Konfuzius-Institut alle zwei Jahre ein Filmfestival, das einen ungewöhnlichen Einblick in die Arbeit von chinesischen Filmemachern gibt ­– von bekannten Größen, aber auch jungen Nachwuchsregisseuren. Die Dokumentar- und Spielfilme spiegeln damit die unmittelbare Gegenwart Chinas wider. Sie sind zum Teil in deutscher Erstaufführung zu sehen.

7. Chinesisches Filmfestival: Land - Leben

Das diesjährige chinesische Filmfestival des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen „Land – Leben“ befasst sich mit dem Alltag abseits der schillernden Metropolen. Die rapide Verstädterung Chinas begann erst in den 1980er Jahren, weshalb die chinesische Kultur noch immer stark agrarisch geprägt ist – und zwar nicht nur auf dem Land, sondern auch im urbanen Raum. Chinas Megastädte erfahren immense Aufmerksamkeit, wohingegen das ländliche China ein mediales Schattendasein fristet. Unser Filmfestival blickt auf diese für den westlichen Betrachter eher weniger bekannte Seite Chinas. Alle Filme werden in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt.

Seit 2010 veranstaltet das Konfuzius-Institut alle zwei Jahre ein chinesisches Filmfestival, das einen ungewöhnlichen Einblick in die Arbeiten von bekannten und aufstrebenden chinesischen Filmemachern und damit in die unmittelbare Gegenwart Chinas gibt, abseits der gängigen Klischees. Das nunmehr siebte Filmfestival findet zum zweiten Mal online statt.

Festivaldauer: 21.04. bis 27.04.2023
Wo: Das Festival wird online zu sehen sein. Festivalwebsite: www.chinesisches-filmfestival.de
Die Eröffnung am 21.04.2023 findet live im Cinecittà Nürnberg statt. 

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FILMGESPRÄCHE

Freitag, 21.04.2023, 20:50 Uhr

Am Eröffnungstag spricht der Sinologe Prof. Dr. Björn Alpermann im Cinecitta über Veränderungsprozesse im tibetisch besiedelten ländlichen Raum.

Dr. Björn Alpermann ist seit 2013 Professor für Contemporary Chinese Studies an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er studierte Moderne China-Studien, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und der Nankai Universität in Tianjin. VR China. Nach seinem Abschluss als Diplom-Regionalwissenschaftler promovierte er dort mit einer Arbeit zur Reform der chinesischen Baumwollindustrie. Seit 2008 lehrt er an der Universität Würzburg, zunächst als Juniorprofessor, dann als Lehrstuhlinhaber. Seine Arbeitsbereiche sind Chinas Politik und Gesellschaft mit Schwerpunkten auf Fragen der Lokalverwaltung, der sozialen Schichtung und Bevölkerungspolitik (Urbanisierung, Alterung, Ethnizität). Im Jahr 2021 erschien sein Buch Xinjiang – China und die Uiguren (Würzburg: Würzburg University Press) als Open Access (https://doi.org/10.25972/WUP-978-3-95826-163-1).

Das Gespräch ist ab 22.04. online verfügbar. 

 

Sonntag, 23.04.2023, 16:30 Uhr

Gespräch zwischen Filmexpertin Luisa Prudentino und Festivalkurator Prof. Dr. Wang Xiaolu (Englisch)

Dr. Wang Xiaolu 王小鲁 kuratierte dieses Festival zusammen mit dem Konfuzius-Institut. Er promovierte an der Pekinger Filmakademie (北京电影学院). Wang ist Kolumnist, Kurator und Autor von drei Monografien über Filmstudien: „Film and the disease of time – evaluation and testimony of independent film culture“ 《电影与时代病 — 独立电影文化评价与见证》, Huacheng Publishing House 2008; „Film and Politics“ 《电影政治》, Dongfang Publishing House 2014; „Film and its self-will“ 《电影意志》, Sichuan Renmin Publishing House 2019.

Luisa Prudentino ist Dozentin für die Geschichte des chinesischen Kinos an der Universität Artois (Frankreich). Seit 2012 ist sie auch aktives Mitglied des Forschungslabors CERLOM (Centre d’étude et de recherche sur les littératures et les oralités du monde). Darüber hinaus unterrichtet sie am Le Havre Sciences Po College und am INALCO in Paris. Nach Abschluss ihres Magisterstudiums an der Universität Neapel „L’Orientale“ lebte sie zwischen 1985 und 1989 in China. Zurück in Italien gründete sie das erste Filmfestival, das dem zeitgenössischen chinesischen Kino gewidmet war. Sie schrieb zahlreiche Abhandlungen und Essays und veröffentlichte 2003 „Le regard des ombres“ (Shadows’ Eyes). Zu ihren jüngsten Beiträgen gehört „Le dictionnaire du cinéma chinois: Chine, Hong Kong, Taiwan“ (2019) (The Dictionary of Chinese Cinema: China, Hongkong, Taiwan (2019) und „Chine/États-Unis: regards croisés à travers le cinéma“, in Questions Internationales (2020) (China/United States: Crossed Views through Film).

Registrierung für die Online-Übertragung unter:
https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN__jQKDgP_TaSBjARXKXu5VA 

Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme.

 

 

 

FILME:

Game Theory | 博弈
Regie: Wang Qingren, 2010, Dokumentarfilm, 102 Min., OmU

 

24th Street | 二十四号大街
Regie: Pan Zhiqi, 2019, Dokumentarfilm, 88 Min., OmU

 

We were SMART | 杀马特我爱你
Regie: Li Yifan, 2019, Dokumentarfilm, 125 Min., OmU

 

Singing in the Wilderness | 旷野歌声
Regie: Chen Dongnan, 2021, Dokumentarfilm, 99 Min., OmU

 

Father | 爷爷和父亲
Regie: Deng Wei, 2020, Dokumentarfilm, 96 Min., OmU

 

My Grandpa Liu Wencai | 我的爷爷刘文彩
Regie: SWYC-Team, 2022, Dokumentarfilm, 86 Min., OmU

 

Mr. Tree | Hello!树先生
Regie: Han Jie, 2011, Drama, 88 Min., OmU

 

The widowed Witch | 北方一片苍茫
Regie: Cai Chengjie, 2017, Drama, 115 Min., OmU

 

Slow Singing | 歌声缘何慢半拍
Regie: Dong Xingyi, 202, Drama,107 Min., OmU

 

Red Flowers and Green Leaves | 红花绿叶
Regie: Liu Miaomiao, 2019, Drama, 95 Min., OmU

 

Balloon | 气球
Regie: Pema Tseden, 2019, Drama, 103 Min.

6. Chinesisches Filmfestival: Unruhestand? – Altern in China

WWW.CHINESISCHES-FILMFESTIVAL.DE


Das 6. Chinesische Filmfestival „Unruhestand? – Altern in China“ im Jahr 2021 befasste sich mit einem Thema, das uns alle betrifft, aber oft verdrängt oder ausgeblendet wird, denn wer möchte schon gerne mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert werden? Doch das Thema Altwerden wird besonders in China immer brisanter: Zum einen steht das Land aufgrund der Folgen der Ein-Kind-Politik inzwischen vor dem Problem der Überalterung, zum anderen ist gerade zwischen dem ländlichen Raum und den urbanen Gebieten eine extreme Kluft von Armut und Reichtum zu beobachten. Die Dokumentar- und Spielfilme ließen die Zuschauer an den Herausforderungen der Senioren im ländlichen China teilnehmen, gaben uns Einblicke in das Leben älterer Menschen in den Millionenstädten und führten uns Generationenkonflikte vor Augen. Sie zeigten in vielen Facetten das traurige, schwierige, aber auch das versöhnliche Gesicht des Alterns in China. Alle Filme wurden in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt.

Seit 2010 veranstaltet das Konfuzius-Institut alle zwei Jahre ein chinesisches Filmfestival, das einen ungewöhnlichen Einblick in die Arbeiten von bekannten und aufstrebenden chinesischen Filmemachern und damit in die unmittelbare Gegenwart Chinas gibt. Das Festival zeigt ein aktuelles China-Bild abseits der gängigen Klischees. Das nunmehr sechste Filmfestival fand zum ersten Mal online statt.

Unsere langjährigen Kooperationspartner für das chinesische Filmfestival sind die Lamm-Lichtpiele und das Casablanca Filmkunsttheater.

Kooperationspartner:
Lamm-Lichtspiele
Casablanca Filmkunsttheater

Mit freundlicher Unterstützung von:
Kulturförderung der Stadt Erlangen, Siemens, Das Lamm muss laufen ! e.V., curt Magazin


FALTBLATT FILMFESTIVAL

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FILME:

Alle Filme wurden im Originalton mit englischen Untertiteln gezeigt.


A GRANDSON FROM AMERICA    孙子从美国来
Regie: Qu Jiangtao
2012, Komödie, 127 Min., OmeU

Lao Yang, ein verwitweter, pensionierter Schattenpuppenmeister hat einen Sohn, der in den USA lebt. Eines Tages steht dieser unangekündigt mit seiner amerikanischen Verlobten und deren sechsjährigem Sohn aus erster Ehe vor Lao Yangs Tür. Das Paar verabschiedet sich schon bald wieder, überlässt aber den Jungen für einige Zeit in der Obhut seines Stief-Opas. Der alte Mann und der Junge lernen langsam, ihre Unterschiede in Alter, Sprache und Kultur zu überwinden, und nähern sich einander immer mehr an.

***

CROSSING THE BORDER – ZHAO GUAN   过昭关
Regie: Huo Meng
2018, Drama, 93 Min., OmeU

Der 7-jährige Ningning wird über die Sommerferien zu seinem 77-jährigen Großvater Li Fuchang aufs Land geschickt. Als dieser erfährt, dass ein alter Freund nach einem Schlaganfall im Sterben liegt, macht er sich mit seinem Enkel auf einem Motorrad auf die 500 km lange Reise zum Krankenhaus. Unterwegs treffen die beiden auf einen frustrierten jungen Mann, einen mürrischen Fernfahrer mittleren Alters und einen einsamen alten Imker. In den Begegnungen mit den drei Männern tauschen sich Großvater und Enkel in philosophischen Dialogen über den Tod und das Erinnern aus…

***

SHATTERED   老唐头
Regie: Xu Tong
2011, Dokumentarfilm, 85 Min., OmeU

Tang Caifeng, die wegen des Führens eines illegalen Bordells im Gefängnis saß, kehrt nach ihrer Entlassung in ihr altes Elternhaus zurück, um das chinesische Neujahrsfest mit ihrem 80-jährigen Vater, dem alten Tang, zu verbringen. Auch ihre Geschwister kommen zu Besuch. Der Film portraitiert die gemeinsamen Tage der Familie, in denen viel gelacht, aber auch gestritten wird. Gemeinsam singen sie, erzählen alte Gruselgeschichten, erwecken ferne Erinnerungen an die Revolution und entfachen ein Feuer für ihre verstorbene Mutter. Der alte Tang ist ein faszinierender Geschichtenerzähler, besonders wenn es um Bestattungsrituale und den Volksglauben geht.

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FLY WITH THE CRANE   告诉他们,我乘白鹤去了
Regie: Li Ruijun
2012, Drama, 108 Min., OmeU

Die beiden 73-jährigen Lao Ma und Lao Cao waren einst bekannte Sarg-Schreiner. Nach Lao Caos Tod ist Lao Ma überzeugt davon, dass die Seele eines Toten durch eine Einäscherung vernichtet würde. Nur eine Erdbestattung könne dies verhindern. Diese lässt das chinesische Gesetz jedoch nicht mehr zu. Als letztes Geschenk für Lao Ma treffen seine jungen Enkel deshalb eine außergewöhnliche Entscheidung ...

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LAST LAUGH   喜
Regie: Tao Zhang
2015, Drama, 82 Min., OmeU

Das Familiendrama geht der Frage nach, wie mit einem alternden Elternteil umgegangen wird: Die altgewordene Mutter einer Großfamilie kann nicht mehr allein leben, sie soll gegen ihren Willen in einem Pflegeheim untergebracht werden. Bis dort ein Platz frei wird, nehmen sie die Familien ihrer Kinder abwechselnd zeitweise bei sich auf. Sie fühlt sich jedoch nirgends willkommen und muss feststellen, dass sie von allen nur als Belastung wahrgenommen wird.

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TAO JIE – A SIMPLE LIFE   桃姐
Regie: Ann Hui
2011, Drama, 114 Min., OmeU

Über 60 Jahre lang hat Ah Tao als Hausangestellte für die Familie Leung gearbeitet, mittlerweile lebt nur noch der unverheiratete Filmproduzent Roger im Haushalt. Nach einem Schlaganfall zieht Ah Tao in ein Altersheim, in das sie sich nur langsam eingewöhnt. Roger besucht sie regelmäßig und führt sie zum Essen aus. Der vielfach ausgezeichnete Film beruht auf der wahren Geschichte des Produzenten und Co-Autors Roger Lee und dessen Haushälterin.

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MY MOTHER'S RHAPSODY   萱堂闲话录
Regie: Qiu Jiongjiong
2011, Dokumentarfilm, 106 Min., OmeU

Ein Dialog zwischen einer Mutter und ihrem Sohn, voller poetischer Erinnerungen: Die 86-jährige Großmutter des Regisseurs erzählt lustige, tragische und phantastische Geschichten aus ihrem langen Leben. Der Vater des Regisseurs erzählt manches gänzlich anders – ein Zeugnis für die Subjektivität von Oral History.

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MOUNTAIN OF NOTHINGNESS   野池山纪
Regie: Wang Lixin
2017, Dokumentarfilm, 60 Min., OmeU

Wang Huiyuan lebt allein in den Yechi-Bergen im Drei-Schluchten-Gebiet bei Chongqing und hütet Rinder. Sein ungewöhnlicher Lebensstil und seine kuriose Lebenseinstellung machen ihn zum Gespräch in den umliegenden Dörfern, während ihm sein hartnäckiges Beharren auf traditioneller Landwirtschaft viele Probleme bereitet. Regisseurin Wang Lixin begleitete ihn von Frühling bis Winter mit der Kamera.

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THE FAMILY IN THE SINKHOLE   天坑人家
Regie: Yao Zubiao
2018, Dokumentarfilm, 71 Min., OmeU

Das kleine Dorf Daguoquan liegt in der größten Sinkhöhle der Provinz Yunnan. Das einst abgeschnittene Dorf hat in den letzten Jahren vermehrt Touristen angezogen. Einige der Dorfbewohner sowie die Lokalregierung sehen darin die Zukunft, andere dagegen wehren sich und möchten den traditionellen Lebensstil bewahren. Ein erheiternder Familienkonflikt steht exemplarisch für dieses Spannungsfeld: Der junge Xiuxiang beginnt in Anlehnung an den offiziellen Tourismusentwicklungsplan und mit Unterstützung der örtlichen Behörden, das Dorf zu „verschönern“. Er trifft jedoch bald auf den Widerstand seiner eigenen Mutter, die sich nicht von lieb gewonnenen Habseligkeiten trennen will und darauf besteht, ihr Schwein weiterhin im Keller zu halten.

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HEARING OF THE HEARTS (Kurzfilm)   声·心
Regie: Fiona Huang
2016, Spielfilm, 27 Min., OmeU

Ein altes, blindes Ehepaar möchte einen Kinofilm besuchen, wird jedoch immer wieder abgewiesen. Ein junges Pärchen hilft ihnen dabei, doch noch ihren Traum vom Kino zu verwirklichen. In diesem Kurzfilm werden zwei Handlungsstränge verflochten: eine Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten und das Engagement von Freiwilligen bei einer Vereinigung für Sehbehinderte.

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CITY DREAM   城市梦
Regie: Chen Weijun
2019, Dokumentarfilm, 102 Min., OmeU

Ein kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Wuhan gedrehter Dokumentarfilm: Der 70-jährige Wanderarbeiter Wang Tiancheng betreibt bereits seit 14 Jahren einen Straßenstand in der Lumo Road in Wuhan. Seine Familie ist von Schicksalsschlägen geplagt, alle Hoffnung ruht auf Enkelin Pingping, die in der Stadt die Mittelschule besucht und eine Chance darauf hat, den „Hukou“ der Stadt zu erlangen, also eine rechtmäßige Bürgerin Wuhans zu werden. Im Zuge der Gentrifizierung soll die Straße von fliegenden Händlern gesäubert werden – ein zäher Kampf entsteht zwischen Opa Wang und den örtlichen Behörden.

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MR. JIA AND HIS FRIENDS   老年男女
Regie: Zi Han
2009, Dokumentarfilm, 95 Min., OmeU

Bereits seit 8 Jahren ist der alte Jia, ein pensionierter Kader, verwitwet. Vor 3 Jahren meldete er sich bei einer Partnervermittlung, um eine schöne, junge Frau zu finden. Obwohl er 84 Jahre alt ist, gibt er sich gerne als 54-jähriger aus. Die pensionierte Grundschullehrerin Gan Ma ist 77 und kommt bei den Herren der Partnervermittlung besonders gut an. Ein hoffnungsfroher Film über eine Dating-Agentur für Senioren …

***

OLD BEAST    老兽
Regie: Zhou Ziyang
2017, Drama, 110 Min., OmeU

Lao Shou ist ein ehemaliger Geschäftsmann in seinen Sechzigern und lebt in einer trostlosen Industriestadt in der Mongolei. Aufgrund der Wirtschaftskrise ist er seit Jahren bankrott. Er veruntreut Geld, das seine Kinder für die Operation seiner schwerkranken Frau gespart haben. Als seine Kinder versuchen, das Geld vom Vater zurückzubekommen, bringt Lao Shou sie empört vor Gericht – eine rücksichtslose Entscheidung, die eine Familientragödie auslöst.

 

 

VIRTUELL ZU GAST BEIM FILMFESTIVAL:

 


Podiumsdiskussion am 18.03.2021, 20:15 Uhr

Zum Auftakt des Festivals gab eine Podiumsdiskussion über das Altern in China Einblicke in die gerontologischen Entwicklungen in China und Deutschland und zeigte, wie sich die Filmwelt mit dem Thema Altern auseinandersetzt. Moderiert von Dr. Yan Xu-Lackner diskutierten:  

  • Prof. Dr. Björn Alpermann, Lehrstuhl für Contemporary Chinese Studies, Universität Würzburg
  • Prof. Dr. Jörn Glasenapp, Lehrstuhl für Literatur und Medien der Universität Bamberg
  • Prof. Dr. Frieder R. Lang, Lehrstuhl für Psychogerontologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

Online-Interviews (in englischer Sprache mit Katharina Steiger):
 

  • An insider´s perspective on China´s indie movie scene: its challenges and significance
    Talk with Dr. Wang Xiaolu – Expert on Chinese Indie Movies.


    Dr. Wang Xiaolu 王小 鲁 received his doctorate from Beijing Film Academy (北京 电影 学院). He is a columnist, curator and author of three monographs on film studies: “Film and the disease of time – evaluation and testimony of independent film culture” 《电影 与 时代 病 —— 独立 电影 文化 评价 与 见证》, Huacheng Publishing House 2008; “Film and Politics” 《电影 政治》, Dongfang Publishing House 2014; “Film and its self-will” 《电影 意志》, Sichuan Renmin Publishing House 2019. He acted as a consultant for some of the indie movies of this year’s film festival.

    Time: SA, 20.03.2021,3 PM

     
  • Talk with the makers of MOUNTAIN OF NOTHINGNESS

    Film talk with Prof. Dr. Wang Lixin 王立新, director of MOUNTAIN OF NOTHINGNESS and professor at Chongqing University´s Meishi Film Academy, as well as with Wang Jing 王静, School of Foreign Languages at Shandong University, and with Gao Zhibin 高 志彬, Faculty of Journalism and Communication at Sichuan International Studies University.

    Time: MO, 22.03.2021, 4 PM

5. Chinesisches Filmfestival 2018: China Outdoor

28. November - 2. Dezember 2018

Lange wurde Natur in China mit einem von der Entwicklung abgeschnittenen „Hinterland“ assoziiert oder man fand sie verklärt als Topos in klassischen Gedichten der Song- und Tang-Zeit. Die junge Entwicklung des Interesses der chinesischen Bevölkerung an Outdoor-Sport sowie die Umdeutung von Natur hin zum Freizeitraum geht Hand in Hand mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Sie ist ein Zeichen des wachsenden Wohlstands in China und wird auch durch die Vorbereitungen auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking gefördert. Das Festival zeigte Chinas wilde Seite mit atemberaubenden Landschaften und unkonventionellen Charakteren und gab Einblick in eine weitere Trendwende in China. Ergänzt durch Filmeinführungen, Gespräche mit anwesenden Regisseuren sowie ein zum Festival erschienenes Begleitheft wurde das Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet. Auch die Teile der chinesischen Bevölkerung kamen zu Wort, die sich solch zeit- und geldintensive Sportarten nicht leisten können, sondern ganz im Gegenteil, mit körperlicher Arbeit ihren Lebensunterhalt gerade so bestreiten.

Das Festival fand in den Lamm-Lichtspielen Erlangen, dem Casablanca Nürnberg und der Boulderhalle E4 in Nürnberg statt. Es wurde von der Kulturförderung der Stadt Erlangen, Das Lamm muss laufen! e.V., Casa e.V., Curt Magazin und GUAMPA Energy gefördert. Das Mobile Kino ermöglichte das Screening in der Boulderhalle E4. Zwei Regisseure reisten extra aus China an: Ein Gast war Tony Cheung, Macher des China Climbing Documentary Projects. Das Projekt ist großteils selbstfinanziert und lebt von dem ehrenamtlichen Einsatz von Kletterern aus Hong Kong, Festland-China und Kanada. Ebenfalls zu Gast beim Festival war der Pekinger Regisseur Hao Zhiqiang. Der Eröffnungsfilm des Festivals, seine mehrfach preisgekrönte Dokumentation „Bazaar Jumpers“, zeigt zwei uigurische Brüder, Aydar und Xerali, die trotz des Widerstands ihrer besorgten Mutter in jeder freien Minute ihrer Leidenschaft nachgehen. Sie trainieren und sammeln Geld, um an einem großen Parkour-Wettbewerb in Peking teilzunehmen.
 

FILME:

„Himalaya: Ladder to Paradise”, Dokumentarfilm 2015, Regie: Xiao Han, Liang Junjian

„The Sacred Arrow”, Spielfilm, Regie: Pema Tseden

„Dragon Boat“, Dokumentarfilm 2010, Regie: Cao Dan

„Seven Kilometers“, Dokumentarfilm 2017, Regie: Borjigin Rashidorj

„1350 Km“, Dokumentarfilm 2011, Regie: Cheng He

„Jade Hunters Of China“, Dokumentarfilm 2016, Produzenten: Natural History New Zealand & Xinjiang TV

„10“ China Snow Movie, Dokumentarfilm 2017, Regie: PM:Studio, Mellowparks.cn

„From Dumplings to Rock” (China Climbing Documentary Project), Dokumentarfilm 2018, Regie: Tony Cheung

„The Black Hole” (China Climbing Documentary Project), Dokumentarfilm 2018, Regie: Tony Cheung

„Searching for Chistmas Tree “, Dokumentarfilm 2017, Regie: Lie Feng 

„The Long Journey to The Chinese West”, Dokumentarfilm 2015, Regie: Ryder Stroud (Itinerant Climbers Collective)

„Taishans Jochträger“, Dokumentarfilm 2017, Regie: Wang Hongzhen von Geng Shandong

„Seventy-Seven Days", Spielfilm 2017, Regie: Zhao Hantang 

„Bazaar Jumpers”, Dokumentarfilm 2013, Regie: Hao Zhiqiang 

„Shenzhen Kunlun Red Star”, Dokumentarfilm 2017, Produzent: Shenzhen Kunlun Red Star 

„China to Siberia: Crossing the Loneliest Lake”, Dokumentarfilm 2017, Regie: Xu Jiangjun, alias Ivan Xu  

„Fixie-Fahrer In Beijing”, Dokumentarfilm 2017, Regie: Sun Yu 

„China: A Skier’s Journey”, Dokumentarfilm 2016, Regie: Jordan Manley 

„Odysseus Reise”, Dokumentarfilm 2013, Regie Zhang Miao 

 „South End of The World”, Dokumentarfilm 2015, Regie: Zhang Minming, Liu Yong

„Super-Tramps”, Dokumentarfilm 2016, Regie: Mu Cun 


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Programmheft

4. Chinesisches Filmfestival 2016: Chinas Ränder

16. - 20. November 2016

„Chinas Ränder“ war den sogenannten nationalen Minderheiten Chinas gewidmet, ihren Besonderheiten und ihren Identitätsfindungen. Dabei wurden sowohl Filme von Angehörigen dieser ethnischen Gruppen als auch von Regisseurinnen und Regisseuren der Mehrheitsbevölkerung der Han-Chinesen gezeigt – so entstand aus dem Wechselspiel von Blicken von innen und von außen ein differenziertes Bild der komplizierten und vielschichtigen Befindlichkeiten von Minoritäten im chinesischen Staat. Musik und religiöse Traditionen, die Gegensätze des ländlichen und städtischen Lebens, die Gratwanderung in der Grauzone zwischen Anerkennung alter Bräuche und dem Druck der Modernisierung, aber auch der Kampf um das schiere Überleben in den ökonomischen Zwängen der Gegenwart spielen eine entscheidende Rolle in den Filmen. Im Rahmen des Festivals fand am 18. November 2016 ein Round-Table-Gespräch mit Experten aus Sinologie, Tibetologie, Medienwissenschaft, dem Co-Kurator des Festivals und der Regisseurin Wu Na im Wassersaal der Orangerie in Erlangen statt. Der Moderator der Diskussion war Christoph Müller-Hofstede von der Bundeszentrale für politische Bildung. Zudem hielt die chinesische Kultur- und Filmexpertin Dr. Lu Xiaoning einen Vortrag zum Thema "The Political Calculus of Ethnicity: the National Minority Film in the Early PRC" und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer bot mit seinem Vortrag zum Thema "Modernisierung und kulturelle Identität in China" dem filminteressierten Publikum wertvolles Hintergrundwissen zu den ethnischen Minoritäten Chinas.

Als Gäste waren der bekannte Regisseur Pema Tseden sowie die Nachwuchsregisseurin Wu Na eingeladen. Das Filmfestival fand 2016 erstmals in zwei Städten statt, in Erlangen in den Manhattan-Kinos und in Nürnberg im Casablanca Filmkunsttheater. Es wurde unterstützt durch die Bundeszentrale für politische Bildung, den Verein Das Lamm muss laufen! e.V. sowie die Kulturförderung der Stadt Erlangen.

 

FILME:

„Tharlo“ Drama 2015, Regie: Pema Tseden

„Mirror of Emptiness“ Dokumentarfilm 2011, Regie: Ma Li

„River Road” Drama 2015, Regie: Li Ruijun

„Under the Split Light” Dokumentarfilm 2011, Regie: Deng Baochao

„South of the Clouds” Dokumentarfilm 2012, Regie: Wang Erzhuo

„E Cha” Dokumentarfilm 2012, Regie: Xie Rong

„The Trail from Xinjiang” Dokumentarfilm 2013, Regie:  Chen Dongnan

„Song and Moon” Drama 2011, Regie: Wu Na

„A Simple Goodbye” Drama 2015, Regie: Degena, Yun

„A Village with Two” Dokumentarfilm 2011, Regie: Zha Xiaoyuan

„Apuda” Dokumentarfilm 2010, Regie: He Yuan


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Programmheft

3. Chinesisches Filmfestival 2014: Hälfte des Himmels? – Frauen in China

29. Oktober - 2. November 2014

Es ging um das The­ma Frauen in China, deren Stellung gerne mit dem Ausdruck „Frauen tragen die Hälfte des Himmels“ beschrieben wird. Die chinesische Filmindustrie hat sich in den letzten Jahren rapide differenziert: Der Anteil weiblicher Regisseure ist beträchtlich gewachsen, und auch die Genres sind von weitaus größerer Vielfalt gekennzeichnet. Die Szene der Autorenfilme hat sich trotz zahlreicher bürokratischer und politischer Behinderungen mittlerweile fest etablieren können. Für das Festival wurde die Darstellung von Frauenbildern im gegenwärtigen China ge­wählt. Die Lage der Frau ist durchweg Thema dieser Filme; hinzu kommt der Umstand, dass zahlreiche Regisseurinnen mit ihren Filmen vertreten sind. Sehr unterschiedliche Frauenschicksale kommen zur Sprache. Filme von und über Frauen können neue Zugänge zu den komplexen Realitäten der chinesischen Gesell­schaft vermitteln.

Begleitend fand am 31.10.2014 ein Round-Table-Gespräch statt, bei welchem spannende, aber auch kritische Themen erörtert wurden, die eine lebendige und interessante Diskussion entstehen ließen. Christoph Müller-Hofstede, Projektleiter in der Bundeszentrale für politische Bildung, moderierte in der gut gefüllten Orangerie in Erlangen das Gespräch, bei dem chinesische Regisseurinnen und Chinaexperten aus Deutschland zusammenkamen, um Einblicke in die aktuelle Filmlandschaft Chinas und die Lage der Frauen in China zu geben. Zu den hochkarätigen Gästen gehörten eine der führenden Frauenrechtlerinnen der VR China Prof. Li Xiaojiang, Filmemacherin Ji Dan, Dozentin für Ostasienwissenschaften an der Universität Wien Dr. Astrid Lipinsky und Schriftsteller sowie Dokumentarfilmer Zhou Qing. Das Filmfestival wurde in Erlangen in Kooperation mit den Manhattan-Kinos und dem Verein Das Lamm muss laufen! e.V. gezeigt.


FILME

„Spiral Staircase of Harbin“, Dokumentarfilm 2009, Regie: Ji Dan,

„When the Bough Breaks“, Dokumentarfilm 2012, Regie: Ji Dan,

„Dam Street“, Dokumentarfilm 2009, Regie: Li Yu,

„Teeth of Love“, Spielfilm 2006, Regie: Zhuang Yuxin,

„The Next Life“, Dokumentarfilm 2011, Regie: Fan Jian,

„Double Xposure“, Spielfilm 2012, Regie: Li Yu,

„Summer Palace“, Spielfilm 2006, Regie: Lou Ye,

„Huamulin, Boy Xiaoqiang“, Dokumentarfilm 2013, Regie: Li Xinmin,

„Self-Portrait with Three Women“, Dokumentarfilm 2010, Regie: Zhang Mengqi


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Programmheft

2. Chinesisches Filmfestival 2012: Wandel – Konflikt – Hoffnung

15. - 18. November 2012

Im Zentrum standen die drei Begriffe "Wandel, Konflikt und Hoffnung". In der sich mit rasanter Geschwindigkeit verändernden chinesischen Gesellschaft müssen sich die Menschen mit zum Teil atemberaubender Geschwindigkeit anpassen. In dieser schwierigen Situation treten unvermeidbar Konflikte zwischen dem Einzelnen und seinen Mitmenschen sowie zwischen sozialen Gruppen und staatlichen Institutionen zu Tage. Wie und ob der Einzelne trotz der sozialen Spannungen und Kontroversen über die Zukunft die Hoffnung weiterhin aufrechterhält, ist ein zentrales Anliegen der Filme.

Das Filmfestival wurde in Erlangen in Kooperation mit den Manhattan-Kinos und dem Verein Das Lamm muss laufen! e.V. gezeigt. Zu Gast war Regisseur Wang Yan. Geboren 1984 in Xianyang, Provinz Shaanxi, studierte er Jura, bevor er zum Film kam. Er lebt und arbeitet in Xi'an als Filmemacher, Filmkritiker und Redakteur. Er drehte mehrere Kurz- und Dokumentarfilme wie „Dishang Kongjian“ (englischer Titel: "Transition Space"), „Zhongguo Men“ (englischer Titel: "China Gate"), „Jijing zhi Sheng“ (Der Laut der Stille) und „Biyesheng“ (Der Absolvent), er ist Herausgeber des Handbuchs „Qingnian Dianying Shouce“ (Junge Filmemacher) und gründete das Filmstudio Shouge. Seine Filme „Transition Space“ und „China Gate“ für Fragen und Gespräche anwesend. Eröffnet wurde das Festival durch den ehemaligen Dezernenten für Bildung, Kultur und Jugend der Stadt Erlangen, Dr. Dieter Rossmeissl, gefolgt von einem Vortrag von Prof. Dr. Stefan Kramer.

 

FILME

„24 City“, Spielfilm 2008, Regie: Jia Zhangke

„Bumming in Bejing“, Dokumentation 1990, Regie: Wu Wenguang

„Spring Fever“, Spielfilm 2009, Regie: Lou Ye

„The Unfinished History of Life“, Dokumentation 2011, Regie: Cong Feng

„Transition Space“, Dokumentation 2007, Regie: Wang Yang

„Platform“, Spielfilm 2000, Regie: Jia Zhangke

„Fortune Teller“, Dokumentation 2010, Regie: Xu Tong

„China Gate“ Dokumentation 2011, Regie: Wang Yang

„Tuyas Hochzeit“ Spielfilm 2005, Regie: Wang Quan'an


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1. Chinesisches Filmfestival 2010: Chinesische Lebenswelten

15. - 18. April 2010

Mit einer Auswahl von neun Filmen gewährte das erste Festival offene und facettenreiche Einblicke in den modernen chinesischen Lebensalltag und die gesellschaftlichen Realitäten. Alle gezeigten Werke sind dem seit Ende der 1980er auch in China aufgekommenen Genre des Autorenfilms zuzurechnen. Gerade Filme dieses Genres waren es, welche in China noch bis ins Jahr 2003 einer Vielzahl an Widrigkeiten gegenüberstanden - bis hin zum Verbot. Die Filme setzen sich mit aktuellen Themen des modernen Chinas auseinander, wie beispielsweise dem gesellschaftlichen Gefälle, der Instabilität und Ausweglosigkeit auf der Suche nach persönlichem Glück und dem Hinterfragen der chinesischen Lebenswelten, die sich in unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen als Spiel- und Dokumentarfilm artikulieren.

Das Filmfestival wurde in Erlangen in Kooperation mit den Manhattan-Kinos und dem Verein Das Lamm muss laufen! e.V. gezeigt. Eröffnet wurde das Festival durch den ehemaligen Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis, gefolgt von einem Vortrag des Inhabers des Lehrstuhls für Sinologie der FAU, Prof. Dr. Michael Lackner und einem Filmgespräch mit Moderation von Prof. Dr. Kay Kirchmann. Zu Gast war der Regisseur Huang Wenhai. Geboren 1971 in der Provinz Hunan, absolvierte sein Filmstudium 1996. Seither arbeitet er als unabhängiger Filmregisseur. Von seinen Filmen wurden 2010 „Wir“ (Originaltitel: "Women"), „Die Kinder aus dem Militärlager“ (Originaltitel: „Junxunying Jishi“) und „Traumwanderung“ (Originaltitel: „Mengyou“) gezeigt.

 

FILME:

„Wir“, Dokumentarfilm 2008, Regie: Huang Wenhai

„Nanjing Straße“, Dokumentarfilm 2007, Regie: Zhao Dayong

„Der gute Mensch der drei Schluchten“, Spielfilm 2006, Regie: Jia Zhangke

„1428“, Dokumentarfilm 2009, Regie: Du Haibin

„Erhebung aus dem Staub“, Spielfilm 2007, Regie: Gan Xiao'er

„Die Kinder aus dem Militärlager“, Dokumentarfilm 2003, Regie: Huang Wenhai

„Traumwanderung“, Dokumentarfilm 2005, Regie: Huang Wenhai

„Taxifahrer“, Dokumentarfilm 2008, Regie: Fan Jian

„Welt“, Spielfilm 2005, Regie: Jia Zhangke


Trailer

Gefördert durch: