21.06.2017 19:00 - 21:00

Zauberhafte Klänge und interessante Informationen über die chinesische Kultur

Musikperformance "Guzheng und chinesische Kultur"


Eine Premiere gab es am Abend des 21. Juni 2017 im Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen: Die renommierte Guzheng-Virtuosin Yu Jun präsentierte in ihrer Musikperformance nicht nur klang- und stimmungsvolle chinesische Musik, sondern auch interessante Erläuterungen und Interpretationen zu den einzelnen Musikstücken.

Trotz der hochsommerlichen Temperaturen kamen zahlreiche Musikinteressierte ins Institut am Nürnberger Stadtpark, wo sie die Gelegenheit hatten, verträumten Melodien zu lauschen, sich von wohlklingenden Liedern verzaubern zu lassen und nebenbei noch Wissenswertes über die die chinesische Musik und Kultur zu erfahren. Jahrhundertealte, traditionelle chinesische Volksweisen standen dabei ebenso auf dem Programm wie eine Eigenkomposition der Künstlerin.

Yu Jun ist Komponistin, angesehene Guzheng-Virtuosin sowie Leiterin von Musikgruppen für Musikfestivals. Ihr Repertoire erstreckt sich dabei auf klassische und moderne Musikstile sowie Jazz- und Improvisationsmusik. Sie bringt in ihren zahlreichen Auftritten in Asien, Europa und Skandinavien eine Mischung aus verschiedenen Musikstilen und Kulturen auf die Bühne. Mit ihrer Leidenschaft für traditionelle Musik in Kombination mit einem innovativen Entdeckergeist überschreitet Yu Jun die musikalischen Grenzen zwischen asiatischen und westlichen Traditionen.

Geboren in einer berühmten Zheng-Meister-Familie in Shanghai, begann Yu Jun bereits als Sechsjährige die Ausbildung bei ihrer Tante, Prof. Wang Changyuan, eine der bekanntesten zeitgenössischen Zheng-Meisterinnen Chinas. Als junges Talent studierte sie am Shanghaier Musikkonservatorium und belegte neben dem Zheng-Meisterkurs auch Klavier und Komposition. Das Studium schoss sie 1997 ab.

Seither brilliert sie als Zheng-Solistin bei Konzerten, Festivals und Opernaufführungen, wie beispielsweise auf dem Spring of Shanghai Art Festival, der Oper Turandot im Opernhaus Shanghai, dem Yokohama Art Festival in Japan, dem Copenhagen International Jazz Festival mit dem dänischen New Jungle Jazz Orchestra, dem Aarhus International Music Festival, dem internationalen Musikfestival "Meet in Beijing", Konzerten mit dem NDR Sinfonieorchester in Hamburg, und vielen mehr. Bei der Einweihung des Kanzleramts in Berlin zelebrierte sie vor dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder die Virtuosität der über zweitausend Jahre alten chinesischen Zheng-Kunst. Auch im Radio und Fernsehen wurde schon über Yu Jun und ihre Musik berichtet, unter anderem beim NDR, TV2 (Dänemark), NHK (Japan) und CCTV (China). Seit 2002 lebt und arbeitet Yu Jun in Deutschland.

 

Die Guzheng, auch kurz Zheng genannt, ist eines der klassischen chinesischen Instrumente. Die Wölbbrettzither besteht aus einem großen hölzernen Klangkörper, über den Saiten über bewegliche Stege gespannt sind. Durch Verschieben der Stege lässt sich das Instrument stimmen – anders als bei den meisten Zupfinstrumenten, bei denen sich die Stege/Bünde in einer festen Position befinden. Die Guzheng tauchte zum ersten Mal um 500 v.Chr. auf, während der „Zeit der Streitenden Reiche“. Ihr eleganter Klang und die differenzierten Ausdrucksmöglichkeiten machten das Instrument schnell zu einem wichtigen Eckpfeiler der klassischen chinesischen Musikwelt.

Die ersten Guzhengs hatten nur 5 Saiten, in der Tang-Dynastie (um 618–900 n. Chr.) wurde die Saitenanzahl auf 13 erweitert, heute sind es bis zu 25 Saiten. Durch weitere Konstruktionsverbesserungen des Instruments lässt es sich heute auch gut für moderne Musik und Orchestermusik verwenden. Junge chinesische Komponisten setzen das Instrument ganz bewusst für ihre modernen Stücke ein. Eine besondere Spezialität Yu Juns, die ein 21-saitiges Instrument besitzt, sind ihre in Dänemark begonnenen gelegentlichen Ausflüge in den Jazz, z.B. mit dem „New Jungle Orchestra“, mit dem Sie auf diversen Festivals das Publikum begeisterte.

 

Zeit: Mittwoch, 21. Juni 2017, 19:00 Uhr

Ort: Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen, Virchowstraße 23, 90409 Nürnberg

Eintritt: frei

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