01.12.2017 18:00 - 20:00

"Wundersame Schriftzeichen: Die chinesische Technik des Schriftzeichenorakels"

Im Rahmen der Ausstellung "pfeilschnell ist das Jetzt entflogen" des Buchobjekt-Künstlers Dietmar Pfister, die vom 18. November bis 23. Dezember 2017 in der kunst galerie fürth zu sehen ist, gab die Sinologin Anne Schmiedl von der Friedrich-Alexander-Universität am Abend des 1. Dezember in der kunst galerie fürth in ihrem Vortrag "Wundersame Schriftzeichen: Die chinesische Technik des Schriftzeichenorakels" einen Einblick in die spannende Welt der chinesischen Wahrsagung. 

In China schreibt man Schriftzeichen eine wundersame Eigenschaft zu: Man glaubt, dass man mit ihrer Hilfe die Zukunft vorhersehen kann. Die Technik des chinesischen Schriftzeichenorakels basiert auf der Manipulation der grafischen, phonetischen und semantischen Eigenschaften von Schriftzeichen. Sie ist seit Jahrhunderten attestiert und wird bis heute von Wahrsagern praktiziert. Neben interessanten Hintergrundwissen zur Wahrsagung in China zeigte Anne Schmiedl anhand verschiedener Beispiele, wie das Schriftzeichenorakel auch in der heutigen modernen Welt in China angewendet wird.

Anne Schmiedl, M.A., Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sinologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, hat Anglistische Kulturwissenschaften, Japanologie und Sinologie in Erlangen und Yamaguchi studiert und im Juni 2017 erfolgreich ihre Dissertation mit dem Titel „Realising a character’s true meaning: Divination and Script-Contemplation in the Zichu 字觸 by Zhou Lianggong 周亮工 (1612–1672)“ verteidigt. Während eines zweimonatigen Forschungsaufenthalts im Sommer 2017 an der Tokyo Universität in Japan beschäftigte sie sich mit Legitimationsstrategien von Wahrsagung in China, Taiwan, Hong Kong und Japan. In der Lehre an der Universität Erlangen-Nürnberg widmet sie sich verschiedenen Themengebieten aus den Feldern Sprache, Schrift und Literatur des imperialen Chinas.

Eine Kooperationsveranstaltung des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen und der kunst galerie fürth 

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