Das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen lud im Rahmen einer Kooperation mit der Sinologie und dem Institut für Theater- und Medienwissenschaften (ITM) am Freitag, 02.12.2011, und Samstag, 03.12.2011, zum zweiten von drei Teilen des Workshops zu Meng Jinghuis Theaterstück „Lebensansichten zweier Hunde" ein.
Gäste waren am ersten Tag der Sinologe Dr. Andreas Guder (Freie Universität Berlin) und die Dolmetscherin und Übersetzerin Katrin Zimmermann. Das Experimentiertheater der FAU in Erlangen bot die passende Umgebung für die beiden Übersetzer, Details ihres langjährigen Projekts rückblickend dem interessierten Publikum zu präsentieren. Wie auch der Workshop sowohl Experten der Sinologie als auch der Theaterwissenschaft an einen Tisch holte, war an der deutschen Umsetzung des in China äußerst erfolgreichen Theaterstücks ein internationales und interdisziplinäres Team beteiligt, wie die Referenten anhand von unterhaltsamen Anekdoten berichteten. Nach einer kurzen Einführung in die Translatologie – Stichwort Skopostheorie von Reiß/Vermeer – ging es mit konkreten Textbeispielen und Vergleichen in medias res. Indes hatten die Workshopteilnehmerinnen und –teilnehmer nicht nur in der Kaffeepause reichlich Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich einzubringen: Ein angeregter Dialog führte durch die gesamte Veranstaltung, der, trotz der komplexen Materie und der so unterschiedlichen Fachgebiete der Beteiligten, Lust auf den kommenden Tag machte.
Obgleich es Wochenende war, füllten sich die Plätze im Theater sehr schnell. Die Referentin am Samstag, 03.12.2011, war Dr. Anna Stecher (Ludwig-Maximilians-Universität München), die mit ihrer passionierten und humorvollen Präsentation das Regenwetter draußen sofort vergessen ließ. Sie referierte über Meng Jinghuis Werke und stellte heraus, das dem bekannten Regisseur innerhalb des chinesischen Theaters eine bedeutendere Rolle zukommt, als es ihm so mancher chinesischer Kritiker zuschreibt. Mit einer Vielzahl an Text- und Videobeispielen zeichnete die Sinologin und Theaterwissenschaftlerin Dr. Anna Stecher die Arbeit Mengs nach und wie schon am Vortag hatte das Publikum die Möglichkeit, das Gespräch in neue Richtungen zu leiten.