Es ist vollbracht! Nachdem es in den letzten Wochen in und um das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen richtig rund ging, freuen wir uns, dass all unsere Bemühungen Früchte getragen haben. Zusammen mit dem Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg hat das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen zum 100-jährigen Bestehen der Sinologie in Deutschland in den vergangenen Wochen eine Reihe kultureller Veranstaltungen auf die Beine gestellt.
Zunächst konnten vom 28. Mai bis 12. Juni 2009 Interessierte die Ausstellung „Chinas große Tradition – Bilder von Konfuzius und dem Konfuzianismus" in der Ehrenhalle des Nürnberger Rathauses besichtigen. Verantwortliche aus der Provinz Shandong, dem Geburtsort Konfuzius', wählten hierzu rund 70 Bilder aus mit dem Ziel, den Besuchern der Ausstellung das Leben und den Werdegang Konfuzius' sowie die Gründung, Verbreitung und den Wandel des Konfuzianismus näher zu bringen. Die stellvertretende Abteilungsleiterin der Presseabteilung der Provinz Shandong, Yumei Duan, betonte in ihrer Rede anlässlich der Konfuzius-Ausstellung, dass es wichtig sei, den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und China voranzutreiben und dass diese Ausstellung den Grundstein für eine langfristige und fruchtbare Zusammenarbeit beider Länder auf kultureller Ebene lege.
Die Universität Bonn veranstaltete vom 3. bis 4. Juni 2009 in Zusammenarbeit mit dem Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen ein Symposium zum Thema „100 Jahre Sinologie in Deutschland. Geschichte, Methoden, Perspektiven". Besonderen Dank für das gute Gelingen dieses Symposiums galt dem BFSU Research Center of Overseas Sinology, der Bonner Gesellschaft für China-Studien und der Bonner Sinologie, die für zwei interessante und aufschlussreiche Programmtage sorgten.
In ihrem Grußwort wies unsere Mitarbeiterin Nadine Reick stellvertretend für Frau Dr. Xu-Lackner darauf hin, dass „Forschung keine Einbahnstraße ist, sondern eines Miteinanders bedarf und den Austausch zwischen China und Deutschland voraussetzt." Es ist daher von großer Bedeutung, dass sich das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen nicht nur der Vermittlung der chinesischen Sprache widmet, sondern insbesondere auch für kulturelle Belange engagiert. Für alle China-Interessierte bedeutet dies, dass sie China „live" erfahren können und so „neue, interessante Synergieeffekte" entstehen.
Am Donnerstagabend, den 4. Juni, fand in Kooperation mit dem SiemensForum ein Konzert des berühmten Lioaning-Musikensembles aus dem Nordosten Chinas im Vortragssaal der Siemens AG in Erlangen statt. Das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen freute sich, nun auch einen kulturellen Beitrag zur Zusammenarbeit mit Siemens leisten zu können.
Frau Eva-Maria Kraus läutete mit ihrem Grußwort den musikalischen Abend ein. Und sie sollte recht behalten, als sie abschließend betonte: „Ihre Ohren werden Augen machen." Frau Nadine Reick stellte anschließend die sechsköpfige Musikgruppe vor und die Zuschauer erwartete ein „Schmankerl", wie wir hier so schön in Franken sagen, klassischer chinesischer Musik. Diese wurde auf traditionellen chinesischen Instrumenten vorgeführt und zwar so eindrucksvoll, dass dies manche Zuschauer zu Tränen rührte. Nach unzähligen Zugaben waren sich alle einig: Frau Kraus hatte keineswegs zu viel versprochen!
Ein weiteres Highlight stellte der Besuch einer 40-köpfigen hochrangigen Delegation aus China in Nürnberg dar. Am Nachmittag des 4. Juni wurden die Vertreter der Nationalen Gesellschaft für Völkerverständigung von Frau Dr. Zander-Seidl im Germanischen Nationalmuseum empfangen. Die Gesellschaft, deren Aufgabe der kulturelle Austausch mit anderen Nationen ist, zeigte sich von der Größe und der Bedeutung des Museums sehr beeindruckt. Am 5. Juni nahm die Delegation mit Vertretern von Ministerien, dem Vize-Direktor der Nationalen Gesellschaft für Völkerverständigung, Regierungssprechern verschiedener Provinzen sowie Persönlichkeiten aus Politik und Kultur und Professoren der Pekinger Fremdsprachenuniversität (Beijing Foreign Languages University) am Kulturtag in der Stadt Nürnberg teil. Zunächst fand am Vormittag auf Wunsch der chinesischen Gäste ein Forum zum Thema „Denkmalschutz und Altbausanierung in Deutschland und China" statt, bei dem sowohl die deutsche als auch die chinesische Seite mit jeweils drei Beiträgen vertreten war. Beispielsweise gab es einen Vortrag über „Kommunale Denkmalpflege am Beispiel des Reichsparteitagsgeländes" (Herr Robert Minge) oder über „Die gesellschaftliche Bedeutung der Erhaltung des konfuzianischen Erbes" (Frau XIANG Linshuang), um nur zwei Themen zu nennen.
Im Anschluss erfolgte eine Stadtbesichtigung durch die Altstadt Nürnbergs, bevor es um 18 Uhr einen Empfang mit wichtigen Persönlichkeiten der Stadt Nürnberg gab. Den Rahmen der beiden Kulturtage bildete erneut der Auftritt des Liaoning-Musikensembles im Historischen Rathaussaal, das auch an diesem Abend das Publikum begeisterte. Besonders erfreulich war, dass neben der Delegation aus China, einer Reihe von Sinologiestudenten und -lehrern sowie deren Familien, den Veranstaltern und prominenten Persönlichkeiten aus kulturellen Kreisen auch bedeutende Politiker aus Nürnberg und dem Umkreis bei diesem musikalischen Spektakel vertreten waren!
Wir möchten uns bei allen bedanken, die zum Erfolg dieser Veranstaltungen beigetragen und tatkräftig mitgewirkt haben, allen voran Herrn Dr. Peter Schönlein. Darüber hinaus danken wir allen China-Interessierten für deren Kommen. All diejenigen, die nicht dabei sein konnten, laden wir herzlich ein, beim nächsten Mal dabei zu sein.