Im Vortrag von Christoph Müller-Hofstede "Reich und Rastlos: Neue Weltmacht?! Historische und aktuelle Perspektiven"am 18. Januar 2016 im Konfuzius-Institut in Nürnberg konnten sich die zahlreichen Zuhörer an einem Parforceritt durch gut 200 Jahre chinesische Geschichte erfreuen.
Facettenreich und anschaulich wurden die wichtigsten historischen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Etappen dargestellt. Müller-Hofstede skizzierte die Widersprüchlichkeiten im chinesischen Selbstverständnis genau: Er sprach von der einstigen Größe, der Opferrolle und der Renaissance Chinas in weltpolitischer Hinsicht, von der Wahrnehmung als Werkbank der Welt und der jetzigen Grundlage des chinesischen Staatswesens, vom chinesischen Traum der 2010er Jahre. An den informativen Vortrag schloss sich eine sehr engagierte Fragerunde an. Auch hier konnte Herr Müller-Hofstede zu so unterschiedlichen Dingen wie der Chinesischen Mauer, den Dynastien und dem chinesischen Territorium erschöpfend Auskunft geben.
Christoph Müller-Hofstede hat Sinologe und Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin, der Fudan University in Schanghai und der Chinese University of Hong Kong studiert und das Graduiertenprogramm des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik absolviert. Er ist seit 1988 Projektleiter in der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und dort verantwortlich für Konferenzen und Seminare zu den Themenfeldern Migration, politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft sowie China und internationale Politik. Er ist Mitherausgeber des "Länderberichts China" (2014) der Bundeszentrale für politische Bildung.