17.12.2022 13:00 - 25.02.2023 18:00

Tradition - Abstraktion: Ein künstlerischer Dialog

Das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen ist seit seiner Gründung im Aufbau einer Kunstsammlung mit Arbeiten von deutscher und chinesischer Malerei. Der norddeutsche Maler Dirk Huisken (1911 -2007) befasste sich intensiv mit der ostasiatischen Tuschmalerei und hinterließ ein umfangreiches Werk. Durch eine großzügige Spende seiner Kinder gelangten über 100 Werke in die Sammlung des Instituts. Somit ist das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen im Besitz einer der umfangreichsten Kollektionen dieses Künstlers, wobei sich der Sammlungsschwerpunkt ganz auf sein Werk in den für die chinesische Malerei so charakteristischen Ausdrucksmitteln von Pinsel, schwarzer Tusche und Papier konzentriert. Die Arbeiten werden nun erstmalig in Nürnberg präsentiert, um das Werk Huiskens nachhaltig zu würdigen.

Die abstrakten Tuschmalereien von Dirk Huisken treten in Dialog mit Werkbeispielen zeitgenössischer Kalligraphen aus der Provinz Anhui. Auf eine Übersetzung der Inhalte dieser Schriftkunstwerke wird bewusst verzichtet, um die Aufmerksamkeit ganz auf die abstrakte Qualität des Duktus der unterschiedlichen Schriftstile und Handschriften zu lenken. Die Ausstellung wird in zwei Räumen durch Arbeiten der Chan-Malerei von Thorsten Schirmer ergänzt, der als Freund und Wegbegleiter Dirk Huiskens maßgeblich für die Vermittlung der Schenkung verantwortlich war.

 

Dirk Huisken (1911 -2007)
Sein Vater Hermann Huisken (1880-1931) führte ihn schon früh an die zeitgenössische Kunst heran und nahm ihn mit nach Berlin, wo er u.a. mit Werken der expressionistischen Brücke-Maler in Kontakt kam, die ihn nachhaltig prägen sollten.
Er studierte Philologie, Theologie, Archäologie, Kunstgeschichte und Pädagogik. Huisken wurde schließlich Kunstlehrer und ließ sich in Celle nieder, wo er Ende der 40er Jahre mit der in das Celler Schloss ausgelagerten Sammlung chinesischer und japanischer Malerei aus den Beständen des heutigen Museums für Asiatische Kunst Berlin in Kontakt kam. Diese Begegnung markiert den Beginn einer intensiven künstlerischen Auseinandersetzung Huiskens mit der ostasiatischen Malerei und Kalligraphie, die über sechs Jahrzehnte bis zu seinem Tod 2007 anhalten sollte.
1994 organisierte sein Künstlerfreund Thorsten Schirmer eine Ausstellung mit Kalligraphien des chinesischen Künstlers Cui Jixu (geb. 1950) in Winsen/Aller, was ihn zu seinen kalligraphischen Abstraktionen inspirierte, die sein Spätwerk über die letzten 13 Lebensjahre dominierten.


Thorsten Schirmer wurde 1969 in Hannover geboren. Er arbeitet seit 1984 im Stil der klassischen Chan-Malerei, die er sich rein autodidaktisch angeeignet hat. Auf das traditionelle Landschaftsthema im Chan-Stil der „Verschütteten Tusche“ spezialisiert, gestaltet er seine Werke nur mit den Fingern und schwarzer Tusche.
Seine Werke wurden in China, den USA und in Deutschland ausgestellt. Neben zahlreichen Fachartikeln verfasste er mehrere Bücher über die Maltradition Chinas und Japans, die dieser zugrunde liegende Philosophie sowie den kulturellen Hintergrund. Thorsten Schirmer hat viele Kunstaustauschprojekte in Deutschland und China organisiert und ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Akademie für west-östlichen Dialog der Kulturen.
Die Fingermalerei ist eine uralte - wenn auch selten ausgeübte – Technik der ostasiatischen Malerei. Die von Thorsten Schirmer entwickelte Form der Fingermalerei in Kombination mit den Ausdruckformen der Chan-Malerei hat in Ostasien keine bekannten Vorbilder.

 

Mit Unterstützung der Akademie für west-östlichen Dialog der Kulturen e.V.

 

Vernissage
Samstag, 17. Dezember 2022, 18-20 Uhr
Begrüßung: Dr. Yan Xu-Lackner, Institutsleiterin
Einführung: Thorsten Schirmer, Künstler
Musikprogramm: Zhu Mei’en mit Kompositionen für Flöte von Dirk Huisken

 

Sonntag, 18. Dezember, 11-13 Uhr
Jing Gong-Meditation (静功) mit Frau Se Schirmer-Wang in der Ausstellung
Meditatives Qigong mit stillen Positionen und innerer Bewegung des Atems.
Praxisteil und Reflexionsrunde. Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung: kunstraum@konfuzius-institut.de

 

Führung durch die Ausstellung, jeweils 16 Uhr, mit Ronald Kiwitt
Freitag, 20. Januar 2023
Freitag, 24. Februar 2023

 

Laufzeit der Ausstellung
17. Dezember 2022 – 25. Februar 2023

 

KUNSTRAUM des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen e.V.
Pirckheimerstr. 36, 90408 Nürnberg
0911 923 182 25
Mi-Sa, 13-18 Uhr

Gefördert durch: