Von wegen Langweile in den Ferien. Das Konfuzius-Institut und Siemens sind langjährige Kooperationspartner und somit wurde auch in diesem Jahr wieder ein Ferienprogramm für die Kinder der Mitarbeiter von Siemens auf die Beine gestellt. Dieses Mal jedoch in den neuen Räumlichkeiten am Stadtpark in Nürnberg.
Das dreitätige Programm widmete sich ganz dem Erlernen der chinesischen Sprache und bot nützliche Chinesischkenntnisse, sodass man nicht Gefahr läuft bei einem Aufenthalt in China in das ein oder andere Fettnäpfchen zu treten.
Am Montag fand zunächst ein Kennenlernen unter den insgesamt 15 Kindern statt. Alle bekamen einen chinesischen Namen, der eine bestimmte Bedeutung mit sich trug. Dies war die erste Begegnung mit chinesischen Schriftzeichen für die Kinder. Eine gute Hinführung um direkt weiter mit der chinesischen Schriftsprache weiterzumachen. Denn hier lernten sie die ersten einfachen Sätze für die Verständigung. Kein einfaches Unternehmen, wenn man die vier unterschiedlichen Tonlagen unterscheiden muss und doch alles fast gleich klingt.
Weiter ging es mit der Kalligraphie. Hier erfuhren die Kinder über die Geschichte und Bedeutung dieser Kunstart und konnten anschließend selbst ihr Können unter Beweis stellen. So hieß es selbst Pinsel in die Hand nehmen und nach Instruktionen der Lehrer chinesische Schriftzeichen malen oder seinen eigenen Namen – natürlich auf Chinesisch. Nicht immer ganz einfach, da jede Strichfolge bestimmten Regeln zugeordnet ist.
Zur Belohnung wurden gebratene Nudeln und Reis bestellt. Nach dieser Stärkung ging es dann weiter und die Kinder mussten feststellen, dass China und Deutschland doch gänzlich unterschiedlich sind. Was in Deutschland als unhöflich gilt, ist in China völlig normal. Das betrifft vor allem die Tischmanieren, was den ein oder anderen dann doch zum Schmunzeln oder Stirnrunzeln gebracht hat. Auch was die chinesischen Tierkreiszeichen angeht, unterscheiden sich diese komplett von den deutschen Sternzeichen. Tierkreiszeichen werden nämlich Jahren zugeordnet. Besonders spannend fanden hier die Kinder, in welchem Tierkreiszeichen sie geboren sind. Am Ende des ersten Tages haben sie dann gegenseitig erste Konversationen auf Chinesisch geführt und verabschiedeten sich dann sogar schon mit "Zai Jian" auf Chinesisch.
Am zweiten Tag ging es gleich mit einer Einführung in die chinesische Esskultur los, welche in China schon fast eine Lebensphilosophie ist. Hier lernten die Kinder die verschiedenen und berühmtesten Küchen kennen. Nachdem so viel über Essen geredet wurde, war es daher nicht verwunderlich, dass schon bald die Mägen anfingen zu knurren. Aber dieses Mal konnten die Kinder selber das Essen zubereiten. Es gab Jiaozi - berühmte chinesische Teigtaschen, welche dann mit Stäbchen gegessen wurden.
Wenn man nach China geht, wäre es ratsam im Vorfeld zu wissen, was die Farbe rot bedeutet oder was es mit der Farbe weiß auf sich hat und warum die Zahl 4 eine Unglückszahl ist. So fasziniert von den Unterschieden und Eigenheiten in der chinesischen Kultur, stellten die Kinder vermehrt Fragen und versuchten selbst zu erraten, ob es angebracht ist, ein Geschenk vor anderen zu öffnen oder sich einladen zu lassen, auch wenn das Essen sehr teuer ist. Nach der lebhaften Diskussion über die chinesische Symbolik und Verhaltensweisen, konnten die Schüler wieder selbst aktiv werden und durften nach einer Einführung in die Scherenkunst, selbst schöne Papierschablonen ausschneiden. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen!
Am letzten Tag fand zunächst eine Vertiefung der chinesischen Konversation statt, welche schon starke Konzentration erforderte. Zur Entspannung gab es von einer Chinesisch Lehrerin Yang eine Einführung in die chinesische Bewegungs- bzw. Kampfkunst Taiji, das von Endspannungsmusik untermalt wurde. Zum Mittagessen stand dieses Mal der Gang in ein chinesischen Restaurant auf der Tagesordnung, denn die Kinder waren ja jetzt Experten, was die Tischmanieren anging.
Zurück im Institut durften sie dann ein letztes Mal in die chinesische Kultur eintauchen. Hier drehte sich alles um Musik. Für westliche Ohren vielleicht ein wenig ungewohnt und skurril, denn die Kinder bekamen Auszüge aus der berühmte Pekingoper zu hören. Viele hohe Töne und bunte Farben waren zu vernehmen. Es brach großes Gelächter aus, als die Kostüme und Masken der Darsteller der Pekingoper auf die Leinwand projiziert wurden. Doch zum krönenden Abschluss durften die Kinder Masken malen, ganz nach ihrem eigenen Geschmack. Somit endete das dreitätige Chinese School Programm 2014 und alle waren sichtlich begeistert. Drei Tage mit großem Spaß- und Lernfaktor und die Schüler haben eine Menge über China gelernt und sind nun gut vorbereitet, wenn es eines Tages mal in das Reich der Mitte gehen soll.