31.10.2014 ganztägig

Round-Table-Gespräch in der Orangerie "Hälfte des Himmels"? - Frauen in China

Das Round-Table-Gespräch fand im Rahmen des 3. Chinesischen Filmfestivals des Konfuzius-Instituts in Erlangen statt. Es wurden spannende, aber auch kritische Themen aufgegriffen und erörtert, die eine lebendige sowie interessante Diskussion entstehen ließen.

Christoph Müller-Hofstede, Projektleiter in der Bundeszentrale für politische Bildung, moderierte in der gefüllten Orangerie in Erlangen das Round-Table-Gespräch, wo chinesische Regisseurinnen und Chinaexperten aus Deutschland zusammenkamen, um Einblicke in die aktuelle Filmlandschaft Chinas und die Lage der Frauen in China zu geben.

Zu den hochkarätigen Gästen gehörten eine der führenden Frauenrechtlerinnen der VR China Prof. Li Xiaojiang, Filmemacherin Ji Dan, Dozentin für Ostasienwissenschaften an der Universität Wien Dr. Astrid Lipinsky und Schriftsteller sowie Dokumentarfilmer Zhou Qing.

Das gemeinsame Gespräch widmete sich dem Thema wie sich China den Problemen der Moderne und der Globalisierung stellt, welches sich insbesondere anhand der Situation der Frauen zeigt. Diese spiegelt sich auch im aktuellen Filmschaffen Chinas wider.

Prof. Li Xiaojiang ­­­­leistet seit den 1980er Jahren Pionierarbeit in der Frauenforschung. Als eine der ersten Wissenschaftlerinnen veröffentlichte sie Arbeiten zur westlichen feministischen Bewegung. Sie beschäftigt sich nicht nur wissenschaftlich-theoretisch mit der Frauenbewegung, sondern wirkt auch bei der Gründung von feministischen Nichtregierungsorganisationen und Bildungseinrichtungen mit. Prof. Li berichtete über die Situation der Frauen nach der Reform- und Öffnungspolitik in China und zeigte auf, dass der Status der Frauen auf dem Land sich im Gegensatz zu den Frauen in der Stadt verbessert habe.                                                                                                                                    Dokumentarfilmemacherin Ji Dan legt den Fokus in ihren Filmen auf die einfachen Menschen und dokumentiert vor allem das Leben der Frauen und der alten, armen und kranken Menschen. So sprach sie über die Situation der Frauen aus ihrer Perspektive als Dokumentarfilmerin. Ihrer Meinung nach gebe es eine Gruppe von Frauen, welche sich während des Modernisierungsprozesses schnell entwickelt habe, jedoch bleibt einem großen Anteil von Frauen, der überwiegend auf dem Land lebt und der unteren Schicht angehört, der Zugang zur Modernisierung verwehrt. Dr. Astrid Lipinsky, Fachfrau für die Rechte der Frauen in China, illustrierte die Befreiung von Frauen in China anhand von wissenschaftlichen Daten und Fakten. Nach ihr, ist es nur möglich mittels juristischen Methoden die Freiheit von Frauen zu erlangen. Der Autor Zhou Qing schreibt Reportagen zu soziale Brennthemen in China. Er sprach unter anderem über die politische Rolle der chinesischen Frau und gab Auskünfte über Non-Profit-Organisationen, die seiner Ansicht nach als Hoffnungsträger in China fungieren.                                                     

Ein enthusiastischer und lebendiger Dialog entwickelte sich zwischen den Experten und den Gästen hinsichtlich "Herausforderungen und Problemen betreffs der Vereinbarkeit von Familie und Beruf", "Homosexuellen Ehen" und bezüglich "Frauen in der Politik".

Das-Round-Table Gespräch gewährleistete somit einen differenzierten und spannenden Blick auf die aktuelle Situation der chinesischen Frauen in der Gesellschaft.

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