10.04.2017 ganztägig - 12.04.2017 ganztägig

Ostern an der Chinesischen Mauer

Vom 10. bis zum 12. April 2017 konnten 15 Jungen und Mädchen in der Siemens Chinese School dem Land China ein wenig näher kommen. Trotz Schulferien fand man sich in einem Klassenzimmer ein, aber nicht für „normalen“ Unterricht, sondern für eine lehrreiche und spannende Reise in das Reich der Mitte.

Am Anfang tauschten sich die Kinder über das bereits vorhandene Wissen oder Gehörte aus. Wie war das denn zum Beispiel mit den Hunden, die es in China an jeder Straßenecke zu essen gibt? Oder waren das doch Katzen? Oder nein, Glückskekse! Frühlingsrollen? Schwierig. Schnell war man sich auf jeden Fall einig, dass China ziemlich groß ist und deshalb auch ziemlich viel Verschiedenes und auch Fremdartiges zu bieten hat.

Mit Fremdartigem ging es dann auch gleich weiter: Die tapferen angehenden Chinawissenschaftler wurden in die Welt der chinesischen Schriftzeichen eingeführt. Nach einigem Üben konnten die Mädchen und Jungen bald selbst einige Zeichen schreiben und entdeckten auch die Logik hinter so manch einem Zeichen: Zum Beispiel findet sich das Zeichen für „Mund“ in den Zeichen für „essen“, „trinken“ oder „singen“ wieder. Und den Mund wollte man nach solch verausgabender Tätigkeit dann logischerweise nicht nur aufs Papier malen, sondern auch mit chinesischem Essen füllen. Wer geduldig und fingerfertig war, versuchte sich freilich gleich an den chinesischen Essstäbchen, ein Notvorrat an Gabeln lag allerdings auch bereit.

Nach dem Essen ging es ins Freie, um sich beim chinesischen Federfußball ein wenig sportlich zu betätigen. Nach dem kurzen Ausflug in die Sonne ging es weiter damit, die am Vormittag soeben gelernten Schriftzeichen mit echten chinesischen Kalligraphiepinseln auf das dünne Papier zu malen. Gar nicht so einfach wie es aussieht, denn den Pinsel hält man anders als vom normalen Malen her gewohnt. Aber die mutigen Chinakundler schlugen sich wacker und der erste Tag des Programms ging schnell zu Ende.

Der nächste Tag schien unheilvoll zu beginnen: Matheunterricht? Ach nein, großes Aufatmen. Es ging um die chinesischen Zahlen. Ähnlich wie die alten Römer andere Zahlen als wir heute benutzten, waren auch die alten Chinesen nicht untätig und entwickelten ihre eigenen Zahlen. Außerdem lernten die Teilnehmer des Kurses, mit einer Hand bis zehn zu zählen, trotz der fünf Finger. Wie das geht? Tja, chinesischer Geheimtrick.

Um auf den nächsten Aufenthalt in China vorbereitet zu sein, wurde den Juniorforschern dann noch wichtiges Wissen zur chinesischen Essenskultur sowie den Gewohnheiten und Manieren an die Hand gegeben. Aber der wichtigste Teil folgte noch: In einer großen gemeinschaftlichen Kochaktion bereiteten alle zusammen sogenannte „Jiaozi“ zu, das sind leckere, kleine, den Maultaschen ähnliche Teigtaschen, die man kochen, braten, dämpfen oder frittieren kann. Davon rollte man eine große Menge und aß dann entspannt.

Nach dem Essen wurde wiederum die Fingerfertigkeit geschult, es ging um Scherenschnitt und Falttechniken für Papierfiguren, die man dann auch eifrig bastelte. Zum Abschluss des Tages gab es dann noch viele Informationen zur Chinesischen Mauer und dem ersten Qin-Kaiser als Vorbereitung auf den dritten Tag.

Am letzten Tag schließlich war die Kreativität und künstlerische Ader der Kinder gefragt: Alle übten zusammen ein kleines Theaterstück ein und bastelten selbst Kostüme und Requisiten dazu. Diese Aufgabe wurde natürlich mit Bravour gelöst und bald tobte mit viel Getöse die Schlacht zwischen den mongolischen Barbaren und den chinesischen kaiserlichen Soldaten an der Großen Mauer. Nach einigen Proben gab es eine Vorführung vor der versammelten Elternschaft, die die Leistung der Schauspieler mit tosendem Applaus würdigte. 

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