04.11.2021 19:00 - 20:30

Landwirtschaft und Wissenschaften im vormodernen China: Säen, pflügen, rechnen

Am 4. November 2021 konnte das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen Prof. Dr. Dagmar Schäfer vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin als Gast begrüßen. In ihrem Vortrag gab sie eine Einführung in die Landwirtschaft als Wiege der Wissenschaften im vormodernen China. Landwirtschaft spielte eine tragende Rolle im chinesischen Staatswesen und fungierte über Jahrhunderte als Leitdisziplin. Prof. Dr. Dagmar Schäfer stellte neuere Forschungen zu den Auswirkungen dieser politischen Haltung für die Periode der Yuan-Dynastie vor. Dass sich unter der Herrschaft der Mongolen die Mathematik und die Astronomie wesentlich weiter entwickelte, haben Forscher bisher vor allem auf die Migration von Experten aus dem Nahen Osten zurück geführt, andere Theorien gehen davon aus, dass neue Pflanzen und Methoden der Bodenbearbeitung diese neuen Erkenntnisse inspirierten. 

Dagmar Schäfer ist geschäftsführende Direktorin des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte und Direktorin der Abteilung III des Instituts. Sie ist zudem Honorarprofessorin für Technikgeschichte an der Technischen Universität Berlin, außerordentliche Professorin am Institut für Sinologie der Freien Universität Berlin und Gastprofessorin an der Universität Tianjin (2018-2021). Sie studierte Sinologie, Japanologie und Politikwissenschaften in Würzburg, wo sie 1996 promoviert wurde und sich im Jahr 2005 habilitierte. Sie arbeitete und studierte u.a. an der Zhejiang University, der Peking University, der National Tsing Hua University, der University of Pennsylvania und der University of Manchester. Dagmar Schäfers Forschungsinteresse gilt der Geschichte und Soziologie der Technologie Chinas. 2020 wurde sie mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ausgezeichnet.

Der Vortrag fand als Hybridveranstaltung statt in Präsenz in unserem Institut und online über Zoom statt. 

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