26.05.2011 ganztägig

Konfuzianismus im heutigen China – eine Religion? Einblicke in einen akademischen Diskurs

Auch dieses Jahr veranstaltet das Konfuzius-Institut wieder eine Vortragsreihe zu sinologischen Themen, dieses Jahr stehen die Vorträge unter dem Titel „Religionen in China“. Den ersten Vortrag der Reihe hielt Frau Prof. Dr. Monika Gänßbauer von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Am 26. Mai 2011 ab 18:15 Uhr konnten die etwa 30 anwesenden Gäste im Senatssaal des Erlanger Kollegienhauses den Ausführungen von Prof. Gänßbauer über „Konfuzianismus im heutigen China – eine Religion? Einblicke in einen akademischen Diskurs“ folgen.

Dabei ging Prof. Gänßbauer besonders der Frage nach, welche Meinungen und Standpunkte chinesische Intellektuelle gegenüber der Tatsache, dass der Konfuzianismus in der Volksrepublik China nicht als Religion anerkannt ist, vertreten. Die fehlende Anerkennung des Konfuzianismus als Religion etwa wird vom Religionswissenschaftler Zhuo Xinping mit Bedauern festgestellt, denn eine Anerkennung würde seiner Meinung nach bedeuten, dass China „als sehr religiös“ einzustufen wäre. Auch der Marxist Ren Jiyu wollte den Konfuzianismus in China als Religion anerkannt sehen, jedoch eher aus religions-kritischen Gründen. Der Akademiker Du Weiming von der Peking-Universität/Harvard Universität wiederum hat nichts dagegen, als „konfuzianischer Theologe“ bezeichnet zu werden. Kang Xiaoguang von der Renmin-Universität fordert gar die Wiedereinsetzung des Konfuzianismus als Staatsreligion im heutigen China. Und auch auf die Frage, ob sich der Konfuzianismus als chinesische Tradition mit dem Begriff „Religion“, der einem westlichen Kontext entstammt, überhaupt sinnvoll erfassen lässt, ging Prof. Gänßbauer in ihrem Vortrag ein.

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