30.03.2017 19:00 - 20:30

Kino in China

Am 30. März 2017 gab Dr. Heidrun Hörner vom Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen im Filmkunsttheater Casablanca in Nürnberg einen kurzen Überblick über die chinesische Filmgeschichte und berichtete ausführlich über die aktuelle Kinolandschaft in China.

Der Boom an Kinoeröffnungen und der große Besucherandrang in chinesischen Kinos ist in den letzten Jahren ungebrochen, die Zahl der Kinosäle hat sich dabei so weit erhöht, dass die USA als größter Kinomarkt der Welt in diesem Jahr von China abgelöst wurde. Dies macht den chinesischen Kinomarkt attraktiv für ausländische Produktionsfirmen. Allerdings ist der chinesische Kinomarkt stark reglementiert: so sind zurzeit nur 34 ausländische Produktionen im Jahr zur Vorführung auf chinesischen Leinwänden zugelassen. Die Antwort aus Hollywood auf diese Einschränkungen lautet, Filmstoffe für den asiatischen Markt attraktiv zu gestalten und auch Co-Produktionen anzustoßen. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der Film „The Great Wall“ von Zhang Yimou, der nach dem Vortrag von Dr. Hörner über den Kinobildschirm im Casablanca flimmerte. In der amerikanisch-chinesischen Co-Produktion wird eine Hauptrolle von Matt Damon gespielt, der aber nicht der westliche Retter in der Not ist, sondern als Unterstützer der chinesischen Heldin, gespielt von Tian Jing, fungiert.

Einen weiteren Aspekt des chinesischen Filmmarktes sprach Frau Hörner durch das aktuelle Gesetz zur Filmproduktion in China an, das am 1. März 2017 in Kraft trat. Dies ist das erste Regularium, das sich in China gezielt mit der Filmproduktion (technisch und künstlerisch), förderungswürdigen Inhalten und dem Jugendschutz auseinandersetzt.

In der folgenden angeregten Gesprächsrunde kamen noch die Seltenheit von Programmkinos und die wichtige Funktion, die der DVD-Markt bzw. die digitale Verbreitung von in- und ausländischen Kunstfilmen innehaben, zur Sprache.

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