An die Schule wird meist eine ganze Palette von Erwartungen geknüpft:
Den Kindern soll möglichst viel Wissen vermittelt werden, sie sollen sich im sozialen Miteinander üben, Spaß am Lernen entwickeln und spielerisch auch an schwierige oder kritische Themen herangeführt werden. Die Lehrer sollen nicht nur Wissensvermittler und Streitschlichter, sondern auch Moderatoren, verständnisvolle Vertrauenspersonen, Schnittstelle zwischen Schule, Kind und Eltern, Vorbilder und auf ihrem Gebiet Experten sein. Das Alles überwachend und dirigierend soll der Direktor Gefahren des Umfelds von der Schule abschirmen und möglichst früh Trends erkennen und einschätzen, um die Kinder optimal auf ihre zukünftige Arbeitswelt vorzubereiten.
Dass in einer globalisierten Welt der möglichst frühe Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen und von interkultureller Kompetenz und Sensibilität immer häufiger gefordert oder schlicht vorausgesetzt wird, hat auch Auswirkungen auf die Schule und die Erwartungen an ihr Angebot.
Um den Direktoren der Schulen der Metropolregion Nürnberg und des weiteren Umkreises Einblicke in die aufsteigende Wirtschaftsmacht China zu ermöglichen, lud das Konfuzius-Institut vom 30. Oktober bis 06. November 2010 eine Delegationsreise von 12 Direktoren nach Peking.
Im Rahmen der einwöchigen Informationsreise, die vom Bürgermeister der Stadt Nürnberg, Herrn Dr. Gsell und dem chinesischen Direktor des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen, Herrn Chen, geleitet wurde, war die Delegation u.a. von der Beijing Foreign Studies University und dem Gymnasium der Beijing Foreign Studies University zu Gesprächen mit Deutsch-Studenten und chinesischen Schülern, Studenten und Lehrern eingeladen. Auch eine Unterrichtshospitation und die Besichtigung einer weiteren Schule in Peking führten zu einem regen Meinungs- und Ideenaustausch, um sich über das chinesische Bildungssystem und die Methoden zur Vermittlung von Chinesisch zu informieren. Außerdem besuchten sie das Goethe-Institut in Beijing, das sein Schulaustauschprogramm zwischen Deutschland und China vorstellte.
Im Kulturprogamm konnten in der kurzen Zeit einige der Stätten des Weltkulturerbes wie die Verbotene Stadt, die Große Mauer, die Ming-Gräber und der Sommerpalast, aber auch Lama-Tempel, Konfuzius-Tempel und Kaiserliche Akademie besichtigt werden. Doch standen neben den beeindruckenden Zeugnissen der Vergangenheit, die die Rolle Chinas und besonders Pekings als kulturelles, politisches und wirtschaftliches Zentrum der Region verdeutlichen, auch der Besuch im lebendigen Kunstquartier 798 und die Besichtigung des Olympiageländes als Ausdruck des modernen China auf dem Programm.
Bleibt zu hoffen, dass auf die Weise auch in Zukunft ein jüngeres Publikum für China interessiert und Chinesisch an Schulen gefördert werden konnte. Das Konfuzius-Institut freut sich jedenfalls, die Schulen in der Region beim Aufbau des Chinesisch-Unterrichts in jeder Weise zu unterstützen.