10.10.2025 ganztägig - 15.11.2025 ganztägig

HIGH SPEED – Eine fotografische Dialogausstellung

Vom 10. Oktober bis zum 15. November 2025 präsentiert der Kunstraum die Ausstellung HIGH SPEED. Die Schau bietet eine vielschichtige künstlerische Reflexion des Themas Geschwindigkeit und Mobilität im Kontext globaler Vernetzung.  Als visueller Diskursraum konzipiert, untersucht die Ausstellung die Eisenbahn nicht allein als Transportmedium, sondern als kulturelles Symbol und gesellschaftlichen Katalysator.

Im Fokus stehen die divergierenden künstlerischen Positionen der chinesischen Fotografen Lu Jiechen (吕杰琛) und Zhang Kunkun (张坤琨) sowie des Nürnberger Fotokünstlers Christian Höhn. Die gezeigten Arbeiten kontrastieren und synthetisieren deutsch-chinesische Perspektiven auf das Eisenbahnmotiv, wobei technologische Fortschrittsnarrative ebenso verhandelt werden wie kulturell geprägte Raumwahrnehmungen.

Durch die institutionelle Kooperation mit dem DB-Museum werden exemplarische Arbeiten aus Christian Höhns Serie „One Station – Poesie der Bahnhöfe“ integriert. Diese erweitern den kuratorischen Diskurs um die architektonische und sozialräumliche Dimension von Verkehrsknotenpunkten. Höhns künstlerische Dokumentation verbindet eine präzise Bildsprache mit literarischen Zitaten, die transitorische Menschheitserfahrungen an Bahnhöfen fünf Kontinente evozieren. Seine Aufnahmen transformieren diese Transitorte zu zeitgenössischen Bühnen des Anthropozäns, an denen sich strukturelle Globalisierung und individuelle Existenz überlagern.

Die Ausstellung begreift sich explizit als Beitrag zum transkulturellen Dialog und initiiert eine kritische Auseinandersetzung mit Beschleunigung als Paradigma moderner Lebenswelten. Die konzeptuelle Gegenüberstellung der künstlerischen Positionen ermöglicht die Dekonstruktion unterschiedlicher kultureller Narrative zu Technologie, Fortschritt und Mobilität. Eine filmische Intervention in Zusammenarbeit mit CHENGDU+, bestehend aus fünf thematischen Arbeiten zu Hochgeschwindigkeitszügen, erweitert die fotografische Perspektive um dynamische Bewegtbild-Aspekte.

Christian Höhn (*1968, Deutschland)  
Der in Nürnberg ansässige zeitgenössische Fotograf widmet sich in seiner künstlerischen Praxis der Erkundung von Großstadtlandschaften, urbanen Räumen und sogenannten „Megacities“. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine distanziert-reflektierende Ästhetik aus, die Stadtpanoramen als architektonische Porträts inszeniert. Obwohl die menschliche Präsenz in diesen Bildwelten kaum sichtbar ist, evozieren sie essenzielle Fragestellungen zu urbaner Dichte, räumlicher Strukturierung und atmosphärischer Qualität. Mit seinem transnationalen Projekt, in dem er bereits über 70 Städte weltweit dokumentierte, etablierte Höhn signifikante Werkserien wie „Megacity“ und „One Station“.

Lu Jiechen 吕杰琛 (*1998, Hangzhou) 
Der renommierte Fotograf, unter anderem als exklusiver Bildautor für Visual China Group (VCG) und das Planet Research Institute tätig, verbindet in seiner Arbeit dokumentarische Präzision mit leidenschaftlicher Eisenbahnenthusiasmus. Sein über ein Jahrzehnt umspannendes Œuvre zur Entwicklung des chinesischen Schienennetzes umfasst mehr als 20.000 fotografische Arbeiten, entstanden entlang von über 200.000 bereisten Eisenbahnkilometern. Lu's technisch anspruchsvolle Hochgeschwindigkeitszug-Darstellungen fanden wiederholt Aufnahme in renommierten Printmedien wie der People's Daily und dem Qianjiang Evening News.

Zhang Kunkun张坤琨 (*1983, Chongqing)
Der als Fotograf und Regisseur tätige Künstler, offizieller Bildchronist der Stadt Chongqing und Vorstandsmitglied des dortigen Fotografenverbands, verfolgt eine konzeptuell anspruchsvolle Bildsprache. Seine Werke partizipierten an bedeutenden nationalen Ausstellungsformaten wie der 27. Nationalen Fotokunst-Ausstellung und dem 13. Chinesischen Fotokunstfestival. Darüber hinaus fand sein Schaffen Eingang in thematische Ausstellungen des Chinese National Geographic. Seine mehrmalige Einladung zur Produktion von Chongqing-Serien durch das National Geographic Chinese Network generierte jeweils mehr als 100.000 Aufrufe. Zhangs städtebauliche Perspektiven auf Chongqing repräsentierten das städtische Image auf unterschiedlichen internationalen Plattformen.

Vernissage:  10. Oktober 2025, 16 Uhr 

Kuratorische Einführung von Ronald Kiwitt und anschließender Dialogführung mit Christian Höhn.
Mit musikalischer Begleitung.

Ein kritischer Blick —Kuratorische Führung mit Ronald Kiwitt: Mittwoch, 12. November,  16-17:30 Uhr 

Ausstellungslaufzeit: 10.10. – 15.11.2025
Ort: Kunstraum des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen e.V., Pirckheimerstraße 36, 90408 Nürnberg
Öffnungszeiten: Mi – Sa 13 – 18 Uhr

Fotos: 
© Christian Höhn
© Lu Jiechen
© Zhang Kunkun

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