Bereits zum fünften Mal schlüpfte das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen in diesem Jahr in die Rolle eines „Stadt(ver)führers“. Mit einem abwechslungsreichen Programm beteiligten wir uns am Freitag an Deutschlands größtem Führungsmarathon, den Nürnberger „Stadt(ver)führungen“, die dieses Jahr unter dem Motto „Geheimnisse“ standen. Gleichzeitig feierten wir mit diesem abwechslungsreichen Kulturprogramm auch den alljährlich stattfinden Tag der Konfuzius-Institute.
Den Anfang im Programm machte Wieland Schulz: Der Sinologe und Mediziner aus Leipzig beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren intensiv mit der chinesischen Teekultur und brachte sein umfangreiches Tee-Wissen den Besuchern nahe. Natürlich blieb es dabei nicht nur bei der Theorie: Im Laufe der Führung könnten die Teilnehmer verschiedene Teesorten probieren, die Wieland Schulz frisch aufgebrüht hatte, und viele Fragen rund um die Teezubereitung stellen.
Im Anschluss hatten die Besucher die Qual der Wahl: lieber schreiben oder zuhören und sprechen? Denn parallel fanden ein Chinesisch-Schnupperkurs, bei dem die Teilnehmer einen ersten Einblick in die chinesische Sprache erhielten, und ein Kalligraphie-Kurs statt, in dem die Gäste das Schreiben chinesischer Schriftzeichen mit Pinsel und Tusche üben konnten.
Weiter ging es mit einem besonderen Erzähltheater, bei dem sich alle an ferne und mystische Orte träumen konnten. Die Theater-Karawane war in Person von Rosa Müller-Gantert nach Nürnberg gekommen und ließ mit chinesischen Märchen Bilder lebendig werden, Kraniche tanzen und die Große Mauer von Tränen davon spülen. Nicht nur die kleinen Zuschauer ließen sich von den lebhaft erzählten Geschichten begeistern, viele hätten noch stundenlang zuhören können, welch weitere unglaubliche Dinge in chinesischen Märchen geschehen.
Doch die Zeit war knapp, folgte kurz darauf doch schon das Highlight des Abends, ein musikalischer Geheimtipp: ein Konzert des bekannten Pferdekopfgeigers und Kehlkopfsängers Hasibagen. Hasibagen, chinesischer Mongole und Professor am China Conservatory of Music, entführte die Besucher mit seiner Musik in die Weite der Eurasischen Steppe, und entlockte dabei vor allem seiner Stimme für das westliche Gehör eher ungewohnte Klänge, die aber mit viel Applaus belohnt wurden.
Zahlreiche Stadt(ver)führungsteilnehmer fanden an diesem Tag ihren Weg ins Konfuzius-Institut, viele blieben für mehrere Führungen hier. Schon seit 5 Jahren verbinden wir die Teilnahme an den Stadt(ver)führungen mit dem jährlichen Tag der Konfuzius-Institute, bei dem wir allen Interessierten das Angebot unseres Instituts im Sprach- und Kulturbereich vorstellen.