Mit seinem traditionellen Neujahrsempfang im Festsaal des DB Museums bedankte sich das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen an der Friedrich-Alexander-Universität am 12. Februar 2020 bei seinen Partnern, Freunden und Förderern für die Unterstützung im vergangenen Jahr. Über 200 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur aus der Metropolregion hießen an diesem Abend gemeinsam das Jahr der Metall-Ratte willkommen.
In ihren Grußworten sprachen alle Redner des Abends den vom Coronavirus betroffen Menschen in China und der Welt Mut zu. Man versuchte, wie in alten Zeiten, gemeinsam die Dämonen durch das traditionelle Fest zum Beginn des chinesischen Mondkalenders zu vertreiben. Bereits ein paar Tage zuvor hatte das Konfuzius-Institut ein Charity-Konzert anlässlich des chinesischen Neujahrs in Erlangen veranstaltet.
Nach der Begrüßung durch den Direktor des DB Museums, Dr. Oliver Götze, sprach die Direktorin des Konfuzius-Instituts Dr. Yan Xu-Lackner über das Herzensprojekt des vergangenen Jahres, den eigenen Kunstraum des Instituts für zeitgenössische chinesische Kunst. Anhand von einigen Ausstellungen erläuterte sie die Arbeitsweise des Instituts und zeigte damit deutlich, dass das Nürnberger Konfuzius-Institut entgegen einzelner kritischer Äußerungen in den Medien auf ein unabhängiges, qualitativ hochwertiges Programm mit gesellschaftsrelevanten Themen und künstlerischen Inhalten setzt, die mit zahlreichen Kooperationspartnern umgesetzt werden. Sie betonte dabei: „Wir sind keine politische Plattform, sondern ein Kultur- und Sprachenzentrum,“ und bezog damit klar Stellung gegen den Generalverdacht einzelner Politiker, die Konfuzius-Institute in Deutschland seien reine Propaganda-Einrichtungen des chinesischen Staates.
Drei der langjährigen Partner des Instituts, die Friedrich-Alexander-Universität sowie die Städte Nürnberg und Erlangen, waren mit Rednern auf dem Empfang vertreten. Sie alle stärkten dem Institut den Rücken und stellten sich deutlich hinter dessen Arbeit. Die Senatsvorsitzende der FAU, Prof. Dr. Christine Lubkoll, verlas ein schriftliches Grußwort des leider persönlich verhinderten Universitätspräsidenten Prof. Dr. Joachim Hornegger. Anhand von zahlreichen Kooperationsprojekten zwischen der FAU und dem Konfuzius-Institut im vergangenen Jahr zeigte er deutlich die gelungene Einbindung des Instituts in die Universitätslandschaft und weit darüber hinaus. Er betonte, wie die Zusammenarbeit mit dem Konfuzius-Institut in den bald 14 Jahren seines Bestehens geprägt sei durch Transparenz, Offenheit und gegenseitiges Vertrauen.
Dies bestätigten auch der Nürnberger Bürgermeister Dr. Klemens Gsell und die Erlanger Bürgermeisterin Dr. Elisabeth Preuß. In ihren Redebeiträgen hoben die beiden ihre guten Erfahrungen mit dem Konfuzius-Institut hervor und wiesen auf die zentrale Stellung hin, die das Institut im Bereich der interkulturellen Völkerverständigung in der Metropolregion Nürnberg einnimmt. Beide Städte profitieren seit Jahren vom kulturellen Angebot des Instituts und seien stolz auf die dauerhafte, erfolgreiche Kooperation. Dies bekräftigten auch die weiteren Redner: Wang Congbing, Bildungskonsul der VR China, der ein schriftliches Grußwort des ebenfalls verhinderten Generalkonsuls Zhang Yue verlas, und IHK-Präsident Dirk von Vopelius. Er erzählte einige Anekdoten von Delegationsreisen nach China, die er mit dem Konfuzius-Institut unternommen hatte und zeigte, wie bedeutsam die persönliche, interkulturelle Begegnung ist. In diesem Punkt waren sich alle Redner einig: Die Bereitschaft zum Dialog und die persönliche Begegnung seien von größter Wichtigkeit, gerade in politisch schwierigen Zeiten.
Nach den Grußworten sorgte das Musikprogramm für eine feierliche Stimmung am Abend. Die renommierte Pianistin Fan Linlin, die u.a. auch an der Hochschule für Musik Nürnberg unterrichtet, bot den Gästen eine herausragende Performance am Klavier. Unterstützung erhielt sie bei zwei Stücken von Musikern der Staatsphilharmonie Nürnberg, Paolo Arantes an der Oboe und Wolfgang Peßler am Fagott. Als besonderer Gast trat in diesem Jahr der Hans-Sachs-Chor Nürnberg mit einem Auszug aus der Symphonie „Meine Heimat“ von Zhang Qianyi auf: Sie sangen das gleichnamige Lied „My Homeland“ 《我的祖国》von dem bereits verstorbenen Komponisten Liu Chi 刘炽 (10.03.1921 – 23.10.1998), der Text des Lieds stammt von Qiao Yu 乔羽 (*16.11.1927), es hieß ursprünglich übersetzt „Ein großer Fluß“ und wurde später umbenannt. Der Komponist Zhang Qianyi wiederum verwendete dieses Lied als Titelsatz der gleichnamigen Symphonie in sieben Sätzen. Das deutsch-chinesisches Musikprogramm zeigte erneut, wie wichtige der interkulturelle Austausch für das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen ist.
Den anschließenden Stehempfang nutzten die Gäste, um bei appetitlichem chinesischem Essen und guten Gesprächen den Abend in lockerer Atmosphäre ausklingen zu lassen.