Vom 19. bis zum 27.03.2015 fand die dritte Exkursion der Erlanger Sinologie nach China statt. Nachdem bei den letzten beiden Studienreisen Peking und Qufu die Ziele der langen Reise waren, fuhren in diesem Jahr 10 Studierende verschiedener Jahrgänge unter Betreuung von Professor Marc A. Matten und Renée Gringmuth nach Xi'an in Zentralchina.
Die Exkursion stand unter dem Thema „Gedächtniskultur und -architektur in China." Aufgabe der Studierenden war es, die identitätsstiftende Funktion von alten und neuen Monumenten — von den Terracotta-Kriegern bis hin zum neuen Geschichts-museum der Provinz Shaanxi — zu untersuchen und zu klären, in welchem Spannungsverhältnis hier Politik, Geschichte und Kultur stehen. Von besonderer Bedeutung war die Frage nach der Authentizität der Monumente, ihrer politischen Konstruiertheit, sowie ihrer Verortung im zeitgenössischen kulturellen Gedächtnis nach Ende der maoistischen Ära.
Als Vorbereitung auf die Exkursion belegten die Teilnehmer ein Tutorium, das sie auf den Aufenthalt und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema vorbereitete. In Xi'an folgte dann die Besichtigung von Museen und archäologischen Stätten, wie etwa einem Kaisergrab der Westlichen Han-Dynastie (202-16 v.Chr.), einer tangzeitlichen Palastruine, der berühmten Terracotta-Armee, oder einer Gedenkstätte der chinesischen Volksbefreiungsarmee.
Ergänzend zu diesem forschungsorientierten Programm fand an zwei Nachmittagen ein Austausch mit Studierenden der North-West-University (http://www.nwu.edu.cn) statt, dessen College of International Cultural Exchange ursprünglich nach Xi'an eingeladen hatte. Im Vordergrund stand der Sprach- und Kulturaustausch mit chinesischen Kommilitonen.
Die Exkursion gab den Studierenden der unteren Semester einen ersten Einblick in Land und Kultur (als Vorbereitung und Motivation für den zweisemestrigen Studienaufenthalt im kommenden Studienjahr), und den älteren Semestern die Chance, neue Seiten des großen Landes zu entdecken und ihre sprachliche Fähigkeiten einzusetzen und zu verbessern.
Auch dieses Mal wurde die Studienreise durch das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen und das Dekanat der Philosophischen Fakultät der FAU finanziell gefördert.