Vom 15. bis 18. April fand in Erlangen das erste Chinesische Filmfestival „Chinesische Lebenswelten“ statt. In Zusammenarbeit mit den Manhattan Kinos, dem Verein „Das Lamm muss laufen e.V.“ und dem Filmverleih „14 Megahertz“ zeigte das Konfuzius-Intitut Nürnberg-Erlangen insgesamt neun Filme, darunter prämierte Autorenfilme und viele deutsche Uraufführungen. Thematisch wurden zahlreiche Bereiche des heutigen China abgedeckt. So konnten die Zuschauer viel über Chinas Menschen und Lebenseinstellungen erfahren. Sie vermittelten, welche Themen für die heutigen Chinesen eine Rolle spielen und wie ihre Einstellungen zur eigenen Gesellschaft, Politik, Geschichte, zum Wirtschaftswachstum und zur Religion sind. Zudem waren die Filme auch durch den künstlerischen Ausdruck des jeweiligen Regisseurs geprägt.
Bereits der Eröffnungstag bot volles Programm. Nach den Begrüßungen von Herrn Peter Zwingmann (Leiter Manhattan Kinos) und Frau Dr. Yan Xu-Lackner (Direktorin Konfuzius-Institut) sprach Herr Dr. Sigfried Balleis (Oberbürgermeister Erlangen) ein Grußwort. Darauf folgte der von Herrn Prof. Michael Lackner (Sinologie der FAU) gehaltene Eröffnungsvortrag. Dieser machte den Besuchern (darunter auch weitere Gäste aus Politik und Presse/Radio) viel Appetit auf die weiteren Filme. Diese wurden nicht nur inhaltlich vorgestellt, sondern auch in den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext des heutigen China eingeordnet. Bevor es mit dem Eröffnungsfilm „Wir“ losging, konnten sich die Besucher an den liebevoll und kreativ zusammengestellten Köstlichkeiten (Dank an Frau Elisa Coburger, Manhattan Kinos) stärken.
Der Eröffnungsfilm „Wir“ schnitt gleich ein brisantes Thema an, nämlich Menschenrechte und Meinungsfreiheit in China. Ein insgesamt anspruchsvoller Film, der bei den über 120 Zuschauern bleibende Eindrücke hinterließ und viele Fragen aufwarf. So verwundert es nicht, dass es bei der anschließenden Publikumsdiskussion mit dem eigens aus China angereisten, mehrfach prämierten Regisseur Herrn Huang Wenhai und Medienwissenschaftlerin Frau Zhang Yi lebhaft zur Sache ging. Herr Prof. Dr. Kay Kirchmann (Medienwissenschaften der FAU) übernahm die Moderation und machte das Publikum auch auf die stilistischen Besonderheiten des Films aufmerksam.
Spannend waren auch die beiden weiteren Publikumsdiskussionen am Samstag, den 17. April, die von den Zuschauern ebenfalls rege genutzt wurden, um Meinungen auszutauschen und mehr über das derzeitige China und Chinas Filmkunst zu erfahren. Moderiert wurden beide von Frau Nadine Reick, die auch die hilfreichen fünfminütigen thematischen Einführungen vor jedem Film gehalten hatte.
Insgesamt zeigen sich die Veranstalter sehr zufrieden mit dem Filmfestival. Auch von Zuschauern kam mehrfach positives Feedback. Dass die Süddeutsche Zeitung, die Nürnberger Nachrichten, Bayern 2 und weitere regionale wie überregionale Medien sowohl vor als auch während des Festivals umfangreich über dieses berichtet hatten, hat sicherlich dazu beigetragen, dass das Festival insgesamt trotz des schönen Wetters und auch zu eher untypischen Kinozeiten gut besucht war. Seitens der Veranstalter wurde die gute Zusammenarbeit zwischen dem Konfuzius-Institut, den Manhattan Kinos und dem Verein „Das Lamm muss laufen e.V.“ sehr geschätzt. Allen voran hat Frau Nadine Reick, Projektleiterin dieses Filmfestivals, zum Gelingen dieser Veranstaltung sehr viel beigetragen.