21.06.2015 ganztägig

Ein Sonntag voller Tee und Taiji

Eine Gelegenheit zum Entspannen und Eintauchen in die chinesische Kultur bot das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen seinen Besuchern am 21. Juni 2015. Die Veranstaltung „Teezeremonie und Taiji" begann mit einer Einführung in die Geheimnisse der traditionellen chinesischen Teezeremonie.

Die junge Teemeisterin Jiajia Cai vom Chinesischen Teemuseum Hangzhou führte zu Beginn vor, wie man Grünen Tee auf die traditionelle Weise aufgießt: Zuerst wird die Teeschale mit kochend heißem Wasser gefüllt und dieses dann wieder ausgegossen. In der so erwärmten Tasse können sich die Teearomen besser entfalten. Die Teeschale wird dann mit den getrockneten grünen Teeblättern soweit befüllt, bis der Boden der Schale bedeckt ist. Im Anschluss wird ein wenig heißes Wasser hinzugegeben, nur so viel um die Teeblätter zu bedecken. Nach dem leichten Schwenken der Tee-Wasser-Mischung wird der Rest der Teeschale mit heißem Wasser aufgegossen. Der Tee ist nun trinkfertig.

Nachdem sich die Teilnehmer selbst – unter Anleitung der Teemeisterin – am Aufgießen des Tees versucht hatten, bereitete Frau Cai fünf verschiedene Teesorten zur Verköstigung zu: Grünen Tee, Oolongtee, Roten Tee (der in Deutschland als Schwarzer Tee bekannt ist), Weißen Tee und Pu-Erh-Tee, der chinesische Schwarztee. Die Teilnehmer probierten alle Teesorten, konnten die Unterschiede der Teeblätter der einzelnen Sorten erriechen und erfühlen und erhielten Informationen über die Besonderheiten der jeweiligen Teesorte.

Nach der äußert genussvollen und informativen Teezeremonie folgte der zweite, bewegungsintensivere Teil der Veranstaltung. Hongyan Wang, Dozentin und Projektkoordinatorin am Konfuzius-Institut, begann mit einer kleinen Einführung über die verschiedenen Aspekte der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), die auf dem ganzheitlichen Prinzip von Energielinien – den Meridianen – beruht, die durch den Körper verlaufen. Viele Krankheiten und Schmerzen lassen sich darauf zurückführen, dass Energiepunkte auf den Meridianen blockiert sind. Um diese Blockaden zu lösen, bedient man sich unterschiedlicher Methoden, wie z. B. der Akupunktur, Akupressur, dem Schröpfen oder auch meditativen Bewegungsabläufen wie dem Taiji oder Qi Gong. Ziel all dieser Methoden ist es, das innere Gleichgewicht und den gleichmäßigen Energiefluss wiederherzustellen und somit die Gesundheit zu verbessern.

Unter Taiji im Besonderen versteht man eine alte chinesische Bewegungskunst, die heute als Entspannungs- und Konzentrationsübung weltweit Beliebtheit erlangt hat. Die langsamen und fließenden Bewegungen schulen die Aufmerksamkeit, verbessern die Beweglichkeit und den Gleichgewichtssinn und fördern das Wohlbefinden. Cui Yang, Dozentin und Taiji-Expertin, zeigte den Teilnehmern nach der theoretischen Einführung im idyllischen Garten des Instituts konkrete Taiji-Bewegungsabläufe, die alle mit Begeisterung und nach kurzem Üben selbstständig durchführen konnten.

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