01.09.2023 ganztägig - 19.09.2023 ganztägig

Drei-Schluchten-Staudamm: Das versunkene Erbe

Der Wissenschaftler Wang Yipei hat über 20 Jahre lang historische Orte und das Leben der Menschen im Gebiet des Drei-Schluchten-Staudamms in Zentralchina dokumentiert, bevor diese Orte für das Staudammprojekt geflutet wurden und für immer verschwunden sind.
Der Jangtsekiang ist mit 6.380 km der längste Strom Chinas und der drittlängste der Erde. Kein anderes Großprojekt war um die Jahrhundertwende so umstritten wie diese Talsperre des Drei-Schluchten-Staudamms und die damit verbundenen Zwangsumsiedlungen.

In einer Ausstellung im Heilig-Geist-Spital präsentierte das Konfuzius-Institut in Zusammenarbeit mit dem Amt für Internationale Beziehungen erstmals die Ergebnisse von Wangs jahrelanger Forschungsarbeit der Öffentlichkeit. Aufgeteilt in vier Themenbereiche - Versunkene Tempel, Portraits, Wasserstandslinien und Pengpeng (provisorische Hütten, die bewohnt wurden, bis das Gebiet geflutet wurde) - gaben gerahmte Bilder und großformatige Collagen faszinierende Einblicke in das Leben der Fischer- und Bauernfamilien im Gebiet der Talsperre.

Die Ausstellung wurde am 1. September von Dr. Yan Xu-Lackner, Direktorin des Konfuzius-Instituts, und Christine Schüßler, Leiterin des Amts für Internationale Beziehungen, eröffnet. Dr. Günther Beckstein, bayerischer Ministerpräsident a.D., erzählte in seinem sehr persönlichen Grußwort von seiner eigenen Reise in das Gebiet der Drei-Schluchten-Talsperre und von seinen Eindrücken. Wang Yipei selbst war ebenfalls anwesend und trug zwei seiner Gedichte sowie einen Text über seine Erlebnisse auf dem Jangtsekiang vor; seine Lesung wurde anschließend auf Deutsch übersetzt. Für die musikalische Umrahmung sorgte Li Yueliang mit seiner Erhu; die melancholischen Töne der traditionellen Kniestielgeige schufen die passende Atmosphäre, um die Gäste gedanklich an die Ufer des Jangtsekiang zu entführen.

Bis zum 19. September war die Ausstellung im Heilig-Geist-Spital zu sehen.

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