Vom 28. Oktober bis 06. November besuchten 22 hochrangige Vertreter der Bereiche Bildung, Kunst, Medien, Politik, Verwaltung und Wirtschaft aus der Metropolregion das Land der Mitte unter der Delegationsleitung von Frau Dr. Yan Xu-Lackner, deutsche Direktorin des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen, und Dr. Peter Schönlein, Altoberbürgermeister Nürnbergs und stv. Vorsitzender des Kuratoriums des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen.
Die Reise, die auf chinesischer Seite von der Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC) organisiert wurde, führte von Shanghai am Ostchinesischen Meer Richtung Norden nach Jinan, Hauptstadt der Provinz Shandong. Auf den mehrtätigen Aufenthalt in der Partnerprovinz des Bundeslandes Bayern, die in Größe und Bevölkerungszahl Deutschland sehr ähnelt, folgten Zwischenstopps in Tai'an am Fuße des Bergs Tai, einem der Fünf Heiligen Berge Chinas, Qufu, der Heimat des Konfuzius, Jining und der ehemaligen deutschen Kolonie Qingdao. Den Abschluss bildeten Besuche in der Hauptstadt Peking.
Schon in Shanghai und Jinan, den ersten beiden Stationen, hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, sich mit Vertretern von Stadt- und Provinzregierung sowie verschiedener Institutionen auszutauschen. So luden beispielsweise Herr Wang Xiaoshu, Vizepräsident des ständigen Ausschusses der Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland der Stadt Shanghai (SPAFFC), zum Gespräch wie auch Herr Prof. Wang Naijing, stv. Vorsitzender der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) der Provinz Shandong. Da sich die chinesische Seite sehr offen für eine Zusammenarbeit zeigte, wurden auf Treffen wie diesen viele neue Ideen geboren und frühere konkretisiert, darunter etwa neue Programme des Jugendaustauschs und der Jugendarbeit, Teilnahmen am internationalen Frauenforum Jinan sowie Kunstausstellungen und Künstlerbesuche.
Die Reise hatte den Titel "Das konfuzianische Erbe – eine Zukunftsverheißung für China?", eine Frage, die die Delegationsmitglieder nach ebenso intensiven wie informativen Besuchen der Universität Shandong und der Konfuzius-Nationalakademie sowie Konfuzius' Geburtshaus und Grabstätte mit Gelehrten diskutieren konnten. Die Renaissance der konfuzianischen Lehre und des Konfuzianismus ist als ein Teil des Rekulturalisierungsprozesses in China, der in den 90er Jahren begann, zu betrachten. Gerade deshalb war die Gelegenheit für das Konfuzius-Institut besonders günstig, Fachleuten die Frage zu stellen, wie die Volksrepublik mit dem Konfuzianismus umgeht. Über die angeregten Diskussionen hinaus entstand schließlich die Idee, die Zusammenarbeit zwischen unserem Institut und der Nationalakademie zu verstärken.
Das Programm in Peking, der letzten Station vor der Rückreise, beinhaltete, neben einem Besuch des Chinesischen Nationalmuseums, in dem eine deutsche Ausstellung über die Aufklärung besichtigt wurde, weitere Arbeitsgespräche in der Zentrale der Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (BPAFFC). Die Zusammenarbeit mit der Dachorganisation, mit der das Konfuzius-Institut in den letzten Jahren erfolgreich vielseitige Projekte umgesetzt hatte, konnte so bestätigt und erweitert werden.