Das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen übersetzte im letzten Jahr die Texte des Handbuchs zur Dauerausstellung im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, ließ die ersten einhundert Exemplare drucken und überreichte diese am 24. Juni 2013 dem Museum als Geschenk.
Mit Chinas Aufschwung steigt die Zahl der Geschäftsleute und Touristen in Nürnberg. Wenn auch Neuschwanstein, der Schwarzwald, Berlin, München und Hamburg die Wunschliste der Gäste aus Fernost anführen, so ziehen Industrie, Messe, Universität, die Partnerschaft mit Shenzhen und das Konfuzius-Institut immer mehr Besucher aus China in die Metropolregion. Grund genug für das Institut, zu dessen Gründungsmitgliedern u.a. auch die Stadt Nürnberg zählt, die Stadt dabei zu unterstützen, den wachsenden Informationsbedarf zu decken und mit einer guten Infrastruktur noch mehr Touristen in seine Museen zu locken.
Doch hinter der Schenkung steckt für das Konfuzius-Institut, dessen Statut die Förderung des deutsch-chinesischen Sprach- und Kulturaustausches und der Völkerverständigung ist, ein viel grundlegenderer Anreiz. Denn das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände beeindruckt gerade in seiner kritischen Auseinandersetzung mit den Fakten der Geschichte. Zwar kennt fast jeder Chinese Hitler, die Nazizeit, die alten Propagandabilder der Aufmärsche am Reichsparteitagsgelände und Nürnberg als Schauplatz der Prozesse nach dem Krieg, aber die Hintergründe, der Umgang mit den Fehlern und Verletzungen und die Aufarbeitung der Geschichte als Grundlage für echte Völkerverständigung und Versöhnung überraschen und treffen einen Nerv bei den Besuchern aus Asien gerade im heutigen Prozess der Internationalisierung und Globalisierung. China und Deutschland gegenseitig Neues entdecken lassen, auch das ist Aufgabe des Konfuzius-Instituts, und das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände könnte somit bald zu einem Geheimtipp unter den chinesischen Bildungsreisenden werden.