11.04.2024 18:00 - 20:30

Cinema China: Black Snow

Der Geruch von frischem Popcorn wehte durch das Konfuzius-Institut, als sich am Abend des 11. April an die zwanzig Filmbegeisterte in der Villa am Stadtpark einfanden, um den zweiten Film der Reihe Cinema China zu sehen. Gezeigt wurde diesmal Black Snow von Xie Fei aus dem Jahr 1999. Nachdem bereits der erste Film der Reihe, die das Konfuzius-Institut diesen Frühling organisiert, auf Begeisterung gestoßen war, waren diesmal fast doppelt so viele Gäste erschienen.

Ganz anders als Xie Feis andere Filme entführt Black Snow die Zuschauer nicht ins ländliche China, sondern in das Peking der Zeit nach der Kulturrevolution. Wir folgen dem Protagonisten Li Huiquan, der nach jahrelanger Haft im Arbeitslager in seine Heimatstadt zurückkehrt und dort versucht, wieder zurück ins Leben zu finden. Dass seine Familie tot und sein einziger Freund weit entfernt im Arbeitslager ist, macht einen Neustart nicht leichter. Zudem scheint ihn seine eigene kriminelle Vergangenheit unaufhörlich zu verfolgen und ihn immer wieder einzuholen. Li, der in seinem Leben mehr Zuschauer als Akteur zu sein scheint, setzt auf die falschen Freunde und sieht sein Leben an sich vorbeiziehen, ohne es wirklich greifen zu können. Eine wackelige Handkamera fängt seine letzten Momente ein, nachdem er von Straßenräubern tödlich verwundet wurde - ganz parallel zur Anfangsszene, in der wir ihm durch die Hutongs in Peking zu seinem alten Haus folgen.

Es war sicher keine leichte Kost, die an diesem Abend aufgetischt wurde. Aber dennoch hat der Film die Gäste gefesselt und begeistert, sodass die meisten danach noch eine Weile blieben, um sich über das Gesehene bei Snacks und Getränken auszutauschen. Unter den Gästen waren auch Teilnehmende der Konfuzius-Sprachkurse, für die der Abend eine gute Gelegenheit war, ihr Hörverstehen zu trainieren.

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