Die Bedeutung des Ersten Weltkriegs für China und dessen politische und soziale Auswirkungen auf das Reich der Mitte beleuchtete Prof. Dr. Klaus Mühlhahn, Vizepräsident der FU Berlin, am 15. Mai 2015 in seinem Vortrag „China und der Erste Weltkrieg" im Siemens MedMuseum in Erlangen.
Passend zum Thema der Ausstellung des Stadtarchivs Erlangen „Kriegs-Erklärungen – Erlangen im Ersten Weltkrieg" setzte der Vortrag von Prof. Dr. Mühlhahn, eine Kooperationsveranstaltung des Stadtarchivs Erlangen, des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen und des Siemens MedMuseums, seinen Schwerpunkt auf die Auswirkungen des Weltkriegs auf China.
Während der Erste Weltkrieg ein internationaler Krieg war, betrafen seine wesentlichen Ursachen und größten Wirkungen die Innenpolitik und die gesellschaftliche Ordnung der teilnehmenden Staaten. Um die Bedeutung des Weltkrieges für China herauszuarbeiten, ist daher ein breiter historiographischer Ansatz notwendig, der neben den diplomatischen und militärischen Geschehnissen vor allem die innenpolitischen, gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhänge berücksichtigt. Prof. Dr. Mühlhahn zeigte auf, wie der Erste Weltkrieg für das militärisch kaum involvierte China eine tiefe Zäsur darstellte und die Folgen des Krieges sowohl Chinas Stellung in der internationalen Politik als auch dessen innenpolitische und soziale Verhältnisse grundlegend veränderte.
Klaus Mühlhahn ist Professor für chinesische Geschichte und Kultur am Ostasiatisches Seminar der Freien Universität Berlin und Vizepräsident der Universität. Er ist aus zahlreichen Publikationen bekannt für seine Beschäftigung mit der Kultur- und Sozialgeschichte des modernen Chinas sowie der vergleichenden und transnationalen Geschichte.
Im Anschluss an den gut besuchten Vortrag wurden zahlreiche Fragen gestellt, die der Redner den interessierten Zuhörern gerne ausführlich beantwortete. Eine kurze Führung durch die Weltkriegs-Ausstellung im Stadtarchiv rundete den Nachmittag ab.