Altoberbürgermeister Dr. Peter Schönlein spricht mit Schülern aus Nürnberg und Qingdao
Im Rahmen eines langjährigen Schüleraustausches zwischen Deutschland und China besuchten am 20. Juli 2015 Schüler des Willstätter-Gymnasiums Nürnberg und der Qingdao No. 58 High School zusammen mit ihren Lehrern das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen.
Im Rahmen eines langjährigen Schüleraustausches zwischen Deutschland und China besuchten am 20. Juli 2015 Schüler des Willstätter-Gymnasiums Nürnberg und der Qingdao No. 58 High School zusammen mit ihren Lehrern das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen.
Nachdem die Direktorin des Instituts, Frau Dr. Xu-Lackner, einen kurzen Überblick über die umfangreiche schulische Arbeit des Konfuzius-Instituts gegeben hatte, berichtete der Nürnberger Altoberbürgermeister Dr. Peter Schönlein von seinen umfassenden und langjährigen Erfahrungen mit China. Er stellte dabei drei Aspekte seiner Beziehung zu China vor. Als Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg war er in den Neunzigerjahren einer der ersten Regionalpolitiker, die mit einer Wirtschaftsdelegation nach China aufbrachen. Für die exportorientierte Wirtschaft Mittelfrankens war – und ist es auch heute noch – unabdingbar, nachhaltigen Kontakt mit China zu pflegen. Auf seiner Chinareise kam er auch nach Shenzhen. Shenzen war damals ein „Fischerdorf" mit 700.000 Einwohnern, das dank der Öffnungspolitik von Deng Xiaoping (1904-1997) 1980 eine Sonderwirtschaftszone wurde. Der mittelfränkischen Delegation wurde ein herzliches Willkommen bereitet und sogleich eine Absichtserklärung für die zukünftige Zusammenarbeit unterschrieben. Beim Besuch ein Jahr später hatte die Stadt schon 2.000.000 Einwohner. Eine Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und Shenzhen wurde besiegelt.
Von 1996 bis 2002 war Dr. Peter Schönlein Direktor des Dürer-Gymnasiums in Nürnberg. Um die guten Beziehungen zu Shenzhen auch in dieser Tätigkeit zu vertiefen, begann er eine Schulpartnerschaft und einen Schüleraustausch mit der Shenzhen Middle School zu etablieren. Chinesisch konnte sogar als Wahlunterricht an der Nürnberger Schule eingeführt werden. War in den Neunzigerjahren die Organisation eines solchen Austausches auf formaler Ebene noch kompliziert, gestaltete er sich auf menschlicher Ebene doch unkompliziert und herzlich.
In der Vorbereitung einer großen Veranstaltung im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking im Jahr 2008 nahm Dr. Schönlein Kontakt zum Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen auf. Im Folgejahr leitete er zusammen mit Dr. Yan Xu-Lackner eine Delegationsreise mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kunst nach Peking. Zwei weitere Reisen zu unterschiedlichen Themen in weitere Landesteile folgten. Inzwischen ist Dr. Peter Schönlein als Vorsitzender des Kuratoriums des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen noch enger mit China verbunden.
An den Vortrag schloss sich ein reger Dialog mit Fragen der rund 40 Lehrer und Schüler zu den unterschiedlichen Bildungssystemen und den prägendsten Erlebnissen im Austausch zwischen China und Deutschland an. Abschließend hoben die Beteiligten hervor, dass die Sensibilisierung für das Andere, das Verständnis, das aus dem Perspektivenwechsel entsteht, und allen voran die menschliche Begegnung für das gegenseitige Verständnis am entscheidendsten sind.