09.04.2019 19:00 - 21:30

Ausstellungseröffnung „Tuschespuren in der Leere“

Das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen zeigt gemeinsam mit der Akademie für west-östlichen Dialog der Kulturen eine Auswahl chinesischer und japanischer Kunstwerke aus dem 16. bis 20. Jahrhundert aus der Privatsammlung von Walter Gebhard, erweitert durch Arbeiten der Maler René Böll und Thorsten Schirmer. Die drei Komponenten der Ausstellung vermitteln vielgestaltig die kulturellen und kunsthistorischen Besonderheiten der Chan-Malerei. Die Ausstellung wird mit großzügiger Unterstützung der Sparkasse Nürnberg vom 10. April bis 28. Juni in deren Ausstellungsräumen in der Lorenzer Straße 2 ausgerichtet. Als Rahmenprogramm werden verschiedene Führungen, Vorträge und ein Workshop angeboten.

Am 9. April wurde die Ausstellung mit ca. 100 geladenen Gästen feierlich eröffnet. In ihren Begrüßungsreden erzählten Dr. Matthias Everding, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Nürnberg, und Dr. Yan Xu-Lackner, Direktorin des Konfuzius-Instituts, wie die Idee zur Ausstellung geboren wurde und die Zusammenarbeit zwischen dem Konfuzius-Institut und der Sparkasse für dieses Projekt entstand. Prof. Dr. Reza Hajatpour vom Lehrstuhl für Islamisch-Religiöse Studien mit Systematischem Schwerpunkt an der FAU und Präsident der Akademie für west-östlichen Dialog der Kulturen, begrüßte die Gäste im Namen der Akademie und erzählte von deren Entwicklung aus dem kleinen fränkischen Philosophiezentrum "Schnackenhof". Die wesentlichen Ziele der Akademie sind neben der Integration theoretischer oder künstlerischer Belange besonders der Dialog mit anderen Kulturen auf Augenhöhe. Er zitierte dabei aus Goethes West-östlichem Divan: Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.

Aus den Reihen der Akademie für west-östlichen Dialog der Kulturen gab es zwei weitere Redner. Der Sammler und emeritierte Germanistikprofessor Walter Gebhard aus Bayreuth sprach über das Glück des Sammlens, das für ihn bereits im Kindesalter mit dem Sammeln von Schmetterlingen begann und er auch jetzt im hohen Alter bei seiner einzigartigen Sammlung asiatischer Kunst täglich aufs neue fühlt. Der bekannte Schriftsteller, Philosoph und Initiator des Schnackenhofs Dr. Reinhardt Knodt ging in seiner kurzen Rede auf die Idee der Korrespondenz ein. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage durch die Pipa-Künstlerin Min Jiang. Auch die ausgestellten Künstler Thorsten Schirmer und René Böll, ebenfalls Mitglieder der Akadamie, waren an diesem Abend zu Gast in Nürnberg. Im Anschluss an den offiziellen Teil konnten sich die Gäste bei einem Glas Wein und kleinen asisatischen Spezialitäten austauschen und vor allem in Ruhe durch die Ausstellung schlendern. Viele versprachen begeistert, die Ausstellung noch einmal mit Freunden oder Kollegen zu besuchen. 

Zur Ausstellung: 

Der emeritierte Germanistikprofessor Walter Gebhard hat in langjähriger Auseinandersetzung mit asiatischer Kunst eine Sammlung entstehen lassen, die auf höchstem Niveau chinesische und japanische Kunstwerke aus dem 16. bis ins 20. Jahrhundert vereint. Sein intellektueller Ansatz und das feine Gespür für Ästhetik hat Werke zusammengebracht, wie sie in nur wenigen Museen in Deutschland gezeigt werden können. Die Sammlung Gebhard vermittelt eine einmalige kunsthistorische Perspektive auf die kulturellen Verflechtungen zwischen China und Japan. Auf Hängerollen und zarten Fächern und in Malereien entfalten sich vielfältige klassische Motive, wie Landschaften, Vögel und Blumen.

Thorsten Schirmer wurde 1969 in Hannover geboren. Er arbeitet seit 1984 im Stil der klassischen Chan-Malerei, die er sich rein autodidaktisch angeeignet hat. Auf das traditionelle Landschaftsthema im Chan-Stil der „Verschütteten Tusche“ spezialisiert, gestaltet er seine Werke seit 1996 nur mit den Fingern und schwarzer Tusche. Thorsten Schirmer ist Professor an der Kunsthochschule der chinesischen West Anhui Universität.

René Böll wurde 1948 in Köln geboren. Als Maler ist er in seiner Arbeit stark beeinflusst durch östliche Philosophie. Die Tuschmalereien René Bölls schöpfen ihre Inspiration aus dem kalligraphischen Erbe Ostasiens. Der spontane, breit angesetzte Pinselzug, wie wir ihn vor allem in den Werken der hier vorgestellten chinesischen und japanischen Chan-Meister bewundern dürfen, ist sein bevorzugtes Stilmittel. Seine zumeist monochromen Werke sind figürlich-abstrakt und von hoher Expressivität.

Die Ausstellung „Tuschespuren in der Leere“ führt die lange asiatische Tradition der Chan-Malerei weiter bis in die Jetztzeit und zeigt, wie sie dabei auch im Westen Früchte trägt.

 

Laufzeit: 10. April - 28. Juni 2019

Öffnungszeiten: montags – freitags, 9 – 18 Uhr (an Feiertagen geschlossen)

Ort: Ausstellungsraum Sparkasse Nürnberg (im Untergeschoß des Immobiliencenters), Lorenzer Straße 2, 90402 Nürnberg

Eintritt: frei

 

PROGRAMM:

FR, 12.04.2019, 13 Uhr 
Führung des Sammlers Prof. Dr. Walter Gebhard

DI, 07.05.2019, 16 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Nora Gantert, Kunstbereichsleiterin des Konfuzius-Instituts

FR, 07.06.2019, 17:30 - 19:00 Uhr
Vortrag von Thorsten Schirmer: „Tuschespuren in der Leere - Eine Einführung in die Chan-Malerei“

FR, 07.06.2019, 19:00 - 20:30 Uhr
Workshop von Se Schirmer-Wang: „Chan-Meditation für Achtsamkeit und Stressabbau: Eine praktische Einführung“ 

Wir bitten um Anmeldung für diesen Workshop (E-Mail an kunstraum@konfuzius-institut.de).

DO, 13.06.2019, 13 Uhr
Führung des Sammlers Prof. Dr. Walter Gebhard

MI, 26.06.2019, 16 Uhr         
Führung durch die Ausstellung mit Nora Gantert, Kunstbereichsleiterin des Konfuzius-Instituts

 

Ein Veranstaltung des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen, in Kooperation mit der Akademie für west-östlichen Dialog der Kulturen, gefördert durch die Sparkasse Nürnberg.

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