Albrecht Dürer ist ohne jeden Zweifel Deutschlands bekanntester Renaissance-Künstler. Sein künstlerisches Schaffen wie auch sein ausgeprägtes Interesse an Kunstgeschichte und Kunsttheorie machten ihn bereits zu Lebzeiten weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Ob mit seinen Gemälden, Stichen, Holzschnitten oder mit seiner Arbeit als Kunsttheoretiker sowie mit seiner einzigartigen Signatur, Dürer hinterließ immer einen bleibenden Eindruck. So findet sein Werk auch bis heute eine hohe Anerkennung und Wertschätzung in den Künstlerkreisen Chinas.
Das Gesamtwerk Dürers hat Yuan Shun schon in seiner Kindheit stark fasziniert. Die Beobachtungsgabe und detailgetreue Wiedergabe der Umwelt des berühmten Nürnberger Künstlers der Hochrenaissance inspirierten Yuan Shun und prägen seine Arbeiten in verschiedenen Schaffungsphasen bis heute.
Yuan Shun genoss eine langjährige Ausbildung bei großen Meistern der Tuschemalerei und wurde 1987 als jüngster Künstler und Master an das Shanghai Art Institute berufen, eines der bedeutendsten Institute für Tuschemalerei in China.
Das Ergebnis ist eine Verschmelzung der chinesischen Maltradition mit der europäischen Landschafts- und Portraitmalerei in einer äußerst dynamischen, zeitgenössischen Interpretation.
Zur Ausstellung
Als erster Artist-in-Residence des renommierten Pingshan Art Museums in Shenzhen setzte sich Yuan Shun 2019 weiter intensiv mit Albrecht Dürers Kunst auseinander und so entstanden erste Arbeiten zu Dialogue with Dürer.
Ideallandschaften und Traumwelten von Meisterhand entstanden mit gekonnter Pinselführung auf traditionellem Reispapier. Geometrische Formen und klassische Elemente verbinden sich zu großformatigen Flächen der Serie Warp & Woof. Arbeiten der Gravitational Line sowie der Portrait-Serie No Man werden erstmalig präsentiert.
Die Ausstellung im Kunstraum des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen ist eine moderne Hommage an den berühmten Nürnberger Maler in unmittelbarer Nähe zum Dürer Haus und zeigt das Gesamtwerk dieses interkulturellen Zwiegesprächs.
Zum Künstler
Das medienübergreifende Werk des 1961 in Shanghai geborenen Künstlers Yuan Shun umfasst Installationen, Fotografien, Videoarbeiten, Performances, aber auch Tusche-Papierarbeiten. Bereits im Alter von 11 Jahren hatte er eine Ausstellung mit Tuschearbeiten in Japan. Er hat in den achtziger Jahren klassische chinesische Landschaftsmalerei in Beijing studiert und nahm 1989 an der bedeutenden Ausstellung China Avant-Garde, National Art Museum, Beijing, teil.
In den frühen neunziger Jahren ging Yuan Shun nach Polen und zog 1994 nach Berlin, wo er die kulturell inspirierende Nach-Wende-Zeit erlebte. Inhaltlich kreisen die Arbeiten von Yuan Shun um die Themenkomplexe Mensch, Urbanität, Architektur, Landschaft und kulturelle Identität. Seit 2007 pendelt Yuan Shun mit seiner Frau Jutta Bobbe zwischen ihren Ateliers in Berlin, Beijing und Shanghai.
Kuratiert von Ronald Kiwitt
ORT: Kunstraum des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen e.V.
Pirckheimerstraße 36, 90408 Nürnberg
Öffnungszeiten: mittwochs bis samstags 13 - 18 Uhr
Ausstellungszeitraum: 11.05. – 30.07.2022
VERNISSAGE: Dienstag, 10. Mai 2022, 18 Uhr
Begrüßung: Dr. Yan Xu-Lackner, Direktorin des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen
Einführung: Dr. Thomas Eser, Direktor der Museen der Stadt Nürnberg
KUNSTSALON: Freitag, 15. Juli 2022, 18 Uhr
Yuan Shun & Jutta Bobbe im Gespräch mit Ronald Kiwitt
Anmeldung: event@konfuzius-institut.de
Der Künstler ist anwesend.