05.06.2013 全天

Vortrag von Prof. Dr. Eberhard Sandschneider

Ein Vortrag im Rahmen der Reihe Eagle & Dragon in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut Nürnberg e.V. und den Lehrstühlen für Sinologie und für Auslandswissenschaften der FAU

Wie beim ersten Vortrag der gemeinsamen Reihe mit Professor Aaron Friedberg, ehemaliger stv. Berater für Nationale Sicherheit im Büro des damaligen Vizepräsidenten Cheney, war auch zum zweiten Vortrag am 5.Juni 2013 ein renommierter Redner ins Audimax der FAU in Nürnberg gekommen. Prof. Dr. Eberhard Sandschneider ist Lehrstuhlinhaber für Politik Chinas und Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin und seit August 2003 auch Otto Wolff-Direktor des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Seine Forschungsschwerpunkte sind die deutsche Außenpolitik, die transatlantischen Beziehungen, die internationalen Beziehungen im asiatisch-pazifischen Raum, die vergleichende Transformationsforschung und die politischen Systeme Chinas und Taiwans.

In seinem sehr kurzweiligen und spannend ausgeführten Vortrag Der Aufstieg Chinas als Herausforderung für die USA und Europa konzentrierte er sich auf die Auswirkungen des wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Aufstiegs der VR China auf das Verhältnis zu den USA und verglich deren Beziehung auch mit der Beziehung zwischen der VR China und Europa.

China sei omnipräsent, der enorme Aufstieg schüre im Westen Hoffnung und Angst zugleich. Zwar sei die schnelle Entwicklung Chinas eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, berge jedoch auch enorme Probleme, die China mit seinem ihm typischen Pragmatismus angehe. Ein klares Bild von China gebe es natürlich nicht, jeder müsse sich sein eigenes Chinabild machen. Trotzdem falle ihm gerade in Deutschland das "schräge" Bild von China auf. Insbesondere werde China in Europa im Gegensatz zu den USA nur als Handelspartner gesehen, die Bedrohungen im asiatisch-pazifischen Raum, die von nicht gelösten Konflikten zwischen China und Japan, zwischen der VR China und Taiwan oder von Nordkorea aus gehen, werden von Europa nur am Rande wahrgenommen. Entsprechend kenne die europäische Politik keine Sicherheitspolitik in den Beziehungen zu China, allenfalls verlasse man sich in der Frage auf den Partner USA. Es gehe in den Beziehungen zu China aber nicht nur um Handel, sondern auch um Machtposition, für die es Regeln zu setzen gebe. Er plädiere in dieser Frage für den von Henry Kissinger geprägten Begriff der "Co-Evolution", nur eine Co-Existenz und eine Co-Entwicklung könne den Frieden und Wohlstand in Europa halten.

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